Mittwoch, 10. Dezember 2014

Vorbei mit dem Dornröschenschlaf

Man hat 1000 Kanäle und Möglichkeiten, zu kommunizieren. Unendlich viele E-Mail Adressen, eine Telefonnummer oder zwei, WhatsApp, Messenger, Pinterest, iMessage, Skype - es ist einfach nur abartig. Ich bilde ganze Heerscharen an Sätzen, Wortfetzen und Emoticons, die mich in ihrem Sog wegtragen von der einen kleinen Nachricht. Die ich auf so vielen Wegen transportieren könnte, um sie endlich los zu sein. Ein Jahr ist fucking genug!

Wie wütend ich im Dezember war. Dieser Post schlummerte in den Entwürfen... Ein Hoch auf Tinder. Geholfen hats trotzdem nicht. Die kleine Nachricht wurde ihrem Empfänger immer noch nicht zugestellt. Aber manchmal ist die Ablenkung grösser und man vergisst für einen Tag oder zwei.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Dusika

Es gibt Dinge, von denen ich schon vor dem Ausprobieren weiß, dass ich sie lieben werde und trotzdem fürchte ich mich vor dem ersten Mal. Das war beim Klettern so und jetzt ists mir wieder passiert: I am stoked with track biking. Heute um 10:11 Uhr als ich nach der Bahnrad-Schnupperstunde das Stadion verlassen habe, war es, als hätte ich mich Hals über Kopf verliebt. Ich muss dauernd daran denken, wie es sich angefühlt hat, diese Holzlatten entlangzubrettern....

Am Freitag stand nach der Arbeit noch schnell das Fahren mit Clickpedalen unter der Wientalradzufahrtsbrücke am Programm (nur einmal wie ein Käfer umgefallen, nachdem ich vorher 20 Minuten gebraucht habe, meinen rechten Stampfer endlich zu fixieren) und mir war etwas mulmig zumute, gleich ein paar Stunden später noch Fixiefahren quasi draufzusetzen. Das war anfangs auch wieder ein Drama, konnte ich doch ca. 2 Runden lang mein (rechtes) Füßchen nicht einklinken, um endlich loszulegen. Aber irgendwann war das erledigt und schon gings auf den  blauen Beschleunigungsstreifen und uaahhhhh rauf zwischen rote und schwarze Linie...hebt!

Ahhhhhhh es war einfach unbeschreiblich schön! Die magischen 2 Infos "ihr müsst in der Kurve nichts tun, einfach nur geradeaus weiterfahren" und "die obere Linie fährt sich genau wie die untere - da ist kein Unterschied" haben schonmal 99 % der Angst genommen und dann wars einfach nur das was ich immer wollte: fahren fahren fahren. Reintreten und einmal unten gleiten, überholen, ein bisschen fürchten, ein bisschen hadern und dann rauf auf die oberste Spur. Yes, geschafft, überlebt. Keine Ampeln, kein Verkehr, keine Nässe, keine Ölflecken, keine Kurven die man zu eng nimmt, keine Fußgänger, keine Hindernisse ausser den eigenen Oberschenkelkapazitäten und dem Wissen: huch, werde ich es schaffen, am Ende auch stehenzubleiben und abzusteigen ohne mich zu blamieren?

Seit heute Vormittag rekapituliere ich immer wieder das Gefühl, das Adrenalin der Geschwindigkeit und die geschmeidige Bahn, die winzigen Klebestellen hie und da, getoppt vom huiiiiii wenn man in die Kurve zischt und oben rechts hängt noch jemand parallel und man hofft, dass er auch schnell genug fährt, um nicht auf einen runterzukrachen. Es gibt nur ein Wort: GEIL. Wiederholung!

Sicher, im Pulk und bei Vollbetrieb sieht das Ganze anders aus. Scary. Aber jetzt freu ich mich mal auf die nächste Session und hoffe, dass die bald kommt. Bedarf natürlich eines fahrbaren Untersatzes, doch woher nehmen mit meiner Rahmengröße? Aber da muss ich durch - ungeplante Anschaffung. Aber hey, das ist es wert. Das Leben kann so schön sein. Räder - oder doch Unicorns?

Samstagvormittag auf der leeren Bahn

Freitag, 28. November 2014

Weltherrschaft...

...muss noch warten. Erst brauch ich eine Mitfahrgelegenheit. Fliegen zu Silvester ist teuer, ich fahr mit den Hendln im Zug.

Spricht hier wer passabel Hindi vielleicht? Ich hättet da a Bitte:

Ich will doch nur ein Ticket!

Dienstag, 18. November 2014

Escape

Und so schnell hat man sich wieder die Sonne ins Boot geholt. Der Countdown läuft - und es ist gar nicht mehr lange...Neujahr feiere ich schon in der Ferne! Endlich ist der Flug gebucht (kein neues Rad für mich, sniff).

Es wird Zeit, den großen Rucksack aus der elterlichen Gefriertruhe zu holen, yeah.

Thank Mother Mary, Poseidon and Ganesha, es ist vollbracht, die Hoffnung lebt!


Sonntag, 16. November 2014

Ray of light

Ich vermisse den Sommer, die Sonne* und mein offenes Schlafzimmerfenster. Ich vermisse warmen Wind, der mich kühlt wenn ich mit Lanzi aus dem Wald komme. Ich vermisse den Geruch von Hollerblüten an Kreuzungen, während ich darauf warte, dass die Ampel auf Grün springt. Ich vermisse das Leben ohne Strumpfhosen. Ich vermisse das Straßenbild ohne Weihnachtsbeleuchtung und Punschhütten. Ich vermisse es, aufzuwachen und die Sonnenstrahlen kitzeln mich in einen neuen Tag. Ich vermisse eine vernünftige Work-Life-Balance. Ich vermisse Schmerzfreiheit in meinem Nacken. Ich vermisse den früheren Inhalt meines Kleiderschranks. Ich vermisse gute Konzerte. Ich vermisse Ideen und ihre Umsetzung. Ich vermisse es, Medizinweibchen zu sein. Ich vermisse es, das ganze Leben noch vor mir zu haben.

#Weltschmerz



Song of the day: Der Nino aus Wien.

*bis nach 19 Uhr.

Mittwoch, 5. November 2014

ABC...test test

Nicht sehr unterhaltsam, dieser Blog. Aber wenn die Worte fehlen und das schon zu lange, helfen nur mehr endlose Youtube Videos. Eigentlich könnte es ja einfach sein. Und schon seit einem halben Jahr Geschichte. Vielleicht. Aber ich lasse die wichtigen Dinge ja immer lieber langsam ungewiss ausbluten - damit dieses bittersüße Gefühl nicht aufhört...

Schön blöd. 



Genug Seelenstriptease. Wird Zeit, mal wieder gesund zu werden (heute: endloser ablenkungsloser Abend 2 mit todkranker Verkühlung - DRAMA!; 1 NeoCitran später hats mich wieder mal mit dem Radl wegen den depperten Schienen aufzaht, diesmal war das andere Knie dran). Dann wird endlich wieder ausgebouldert statt herumgesudert! Apropos: Soulmoves Regensburg sind schon fast around the Corner - diesmal mit eigens designten Leiberln der #bissistarksein Fraktion. Froide!

Und weils so fad ist noch eine Rekapitulatioooon - das war das Mexikanische Totenfest im Weltmuseum: Die liebe Esther hat mein Schwesterlein und mich in einer Monstersession letzte Woche geschminkt. Sieht gut aus, wie ich finde. Schade, dass das nicht bürotauglich ist. Keine Falten, keine Pickel, kein Stress sag ich nur.

Frida Kahlo lebt

Freitag, 24. Oktober 2014

Sonntag, 19. Oktober 2014

Oh du mein Weidlingbach

Zu meiner großen Beschämung zählt das Wechseln eines kaputten Fahrradschlauches zu jenen Dingen, die nicht in meinem ohnehin wenig umfassenden Technikrepertoire inkludiert sind. Einmal vor Jahren fabulös am Reindrücken des Mantels gescheitert, seitdem extern vergeben, nicht mehr gekümmert. In Ermangelung eines Helferleins und bedingt durch meine Faulheit (ich will ja ned jedesmal das Radwrack zum Raddoktor quer durch Wien schieben, um dann für einen 5-Minuten Dienst +/- 15 Euro abzulegen) wars also an der Zeit, auch das letzte Tabu zu brechen.

Der liebe Josef auf Youtube hats mir erklärt, und es hat auf Anhieb geklappt - auch wenn ich wieder mal feststellen musste, dass auch das Mantelheberplastikdingsbumsdings offenbar in der  Manu´schen Scheidungsmasse verschwunden in einen anderen Haushalt verschifft wurde. (Kleine Botschaft via Blog: Langsam werde ich sauer!) Wie gut, dass ich aus nostalgischen Gründen den Oldschoolschlüssel meines schon lange am Autofriedhof schlummernden Mitsubishi aufgehoben habe. Der hat den Dienst genausogut getan.

das hat sicher noch niemand vor mir geschafft!

Also: Kurz vor Mitternacht wars vollbracht und heute konnte ich schon wieder mit Lieselotte durch die Straßen preschen.

Nicht so ein Triumph war hingegen der heutige Lanzi-Ausritt. Nach dem 2. Schleiferl im exakt selben Terrain dünkte uns, die Geister des Waldes hätten uns gern ein drittes Mal durch den Hameaustreckengatsch geschickt und hernach wieder am Ausgangspunkt Höhenstraße ausgespuckt. Daraufhin haben wir wütend das böswillige Gestrüpp verlassen und sind einfach der Weidlingbachstraße bis zum Scheiblingstein gefolgt. Am Rennrad wäre das wohl ziemlich cool gewesen. Aber man kann ja ned alles haben. Nachdem mir das abendlich-frische Fladenbrot von der türkischen Gürtelbäckerei des Vertrauens schon stundenlang karottenesk vor den verkniffenen Äugeln baumelte, hab ich kurzerhand auch den Trail Richtung Neuwaldegg gespritzt und bin auf der Straße weiter - und was da wartete, hat alles bisher Tolle geschlagen: wuuuunderbarer Ausblick über Wien, leere Pin-Curves in der abendlichen Sonne, verwunschene Szenerie, alte Häuschen….und einfach Laufen lassen. Soooooooo wunderschön! (Auch Weidlingbach ist eine einzige Augenweide, und das unweit von Wien - sogar KÜHE im Almsetting gibt's!)

Ach ja, Ninja-Knie die Zweite: Montag früh, Schauplatz Kurve vor der ersten Ampel. Mittendrin finde ich mich also über/neben meinem Rad am Boden wieder. Bis heute keine Ahnung wieso aber wieder Mal Glück gehabt! KEIN LACKSCHADEN am Bike! Auch dem Knie geht's wieder besser - leider wieder eine Strumpfhose zu Grabe getragen…

Mahlzeit!

Und das alles schreibe ich nur so ausführlich, weil eigentlich die Seminararbeit von Alpinpädagogik morgen abzugeben wäre - jaja alles scheint aufregender zu sein als 3 Stunden Fotos zusammenzusuchen und den Schas durchzuformatieren. Naja, ich muss mir unbedingt noch einen Kaffee machen, natürlich mit aufgeschäumter Milch. Und die Wand im Schlafzimmer streichen. Und die Ketten meiner Räder ölen. Und lang aus dem Fenster schauen. Und …chrzzzzzzz.

Hier noch ein Beitrag zu: Die Welt erklärt in 5:44 Minuten - normal nicht so mein Musikstil, aber der Text ist genial: "…alle Dinge die übertrieben flauschig sind…."


Mittwoch, 15. Oktober 2014

Say hi to Cleopatra

Die allerbesten Ideen entstehen ja immer aus der Langeweile heraus - nun, so auch mein neuester Streich. Im Zuge des bürolichen Aufstiegs zur Operativensuperhausprojektleiterin (oder so) sucht man seit Wochen verzweifelt ein Portraitfoto von mir, das sich für diverses Printmaterial eignet. Da hatte ich doch was - im Jahre 2012!

Und wenn man dann die Suchfunktion von Gmail bemüht, stolpert man auf einmal über längst vergessene Schätze der Vergangenheit. E-Mail-Reisetagebücher, alte Nachrichten von Menschen, ohne die man damals nicht leben zu können glaubte...uuuund Fotos eines bewegten Frisurenlebens. Tja und das 1-stündige Boreout beschert mir jetzt mindestens 8 Wochen  (so stehts auf der Packung) einen Look wie anno dazumals Kleopatra, denn die Stirnfransen, die ich mir nach genauem Studium des Bildmaterials schnell vorm Bouldern geschnitten habe, waren ja noch super und wurden vor Ort hochgelobt. Aber eine offenbar wenig wohlmeinende innere Stimme riet mir zudem, auch noch die Gesamthaarpracht eine Nuance dunkler zu spachteln. "Sieht sicher gesünder aus" flüsterte man mir, "glänzt dann ganz toll" hieß es - und so landete also spätnachts der Inhalt einer "Tiefbraun"-Coloration auf meinem naiven Schädel.

Die angepriesenen "Tiefbraunen Reflexe" entpuppten sich nach der rituellen Trocknung als rabenschwarzer Farbhelm, dessen Beschaffenheit man sich ungefähr so vorstellen kann (nur halt am Ende jeglichen Spektrums):


Der Erste-Hilfe-Rettungseinsatz um Punkt Mitternacht verlief nach Plan. Andocken bei www.fragmutti.de und diversen anderen seriösen Ratgeberseiten. Danach in dieser Reihenfolge: Heulen - Zähneklappern - alle noch wachen Facebookfreundinnen anjammernn - eine tolle Haarpackung aus Honig und warmem Wasser mit einem Schuß Zitrone (für Interessierte: wirkt NOT) sowie verzweifeltes Waschen der mittlerweile Klobürstensträhnchenstruktur mit (sic) purem Waschmittel. Da wars dann dreiviertel Zwei. 

Eine weitere morgendliche Persil-Haarwäsche später habe ich mich immerhin ohne Haube ins Büro getraut. Liebes Universum DANKE, dass der Herbst kommt - Mütze geht einfach immer!

Sonntag, 12. Oktober 2014

Indian Summer

Heute galt es, eine rasante Woche mit lauter Highlights würdevoll abzuschließen. Schreit eigentlich nach einem dicken, selbstgemixten Café au Lait im wichtigsten Küchenuntensil überhaupt: der Schale! 


Gefeiert wurden ein tolles Christoph & Lollo-CD-Premieren-Konzert, das Wiedersehen mit Ricki & Norbi, ein lehrreich-rauschender Radausflug mit vielen lieben Leuten und heute dann eine 60km-Dreamteamride mit Li-La-Lanzi im schönsten Altweiberherbstwetter

kurzes Päuschen halfway

Gerade gibt's auf meiner Playlist so viele tolle Lieder, dass ich sie nicht alle posten kann. Schwierig, sich für eins zu entscheiden...



Mittwoch, 1. Oktober 2014

Bierige Zeiten

Und so begab es sich, dass meine bessere Jugendleiterhälfte Maria und ich letzten Donnerstag wiedermal in Sachen Alpinpädagogik das (Bundes-)Land Richtung Kärnten verließen. Es galt, sich 4 Tage lang dem Thema "Gruppen Be-Gleiten" zu widmen. 

Gut ich bin nicht der allergrößte Fan von Spielen, also habe ich zumindest die Chance am Schopf gepackt, die paar Stunden nach der Autobahn und bis zum Beginn des Kurses den im Kofferraum harrenden Lanzi seiner Bestimmung zuzuführen: den Bergen. Bei einer Fotoshooting-Rast im Garten einer in Winterruhe befindlichen Almhütte war dann aber auch nach knapp 1,5 Stunden schon Ende angesagt: die folgenden Tage blieb keine Sekunde Tageslicht für etwaige Ausflüge. 

Fotostopp

Immerhin bot sich am Freitag die Gelegenheit, ein Nachtläufchen einzuschieben. Aus einem Ich-muss-mal-wieder-Alleinsein-Run wurden dann so ungefähr die schönsten 11 Kilometer meiner bisherigen Läuferkarriere. Im Dunklen am Feldweg, gesäumt von sanften Bergkuppen, den Geruch von Wald und Feld in der Nase, einfach nur in die Nacht fliegen…ich hätte ewig unterwegs sein können. That´s what you call runner´s high I guess.

Auch wenn Kötschach-Mauthen an sich jetzt nicht sooo der Hit war, muss man die Privatbrauerei lobend erwähnen, dessen quirligen Besitzer ich am Freitag Nachmittag noch ungeduldig vom Käsefest (Achtung, örtliches Highlight des Jahres!) herbeiklingelte. Nach einer Gruppenverkostung (oh Gott es sind ALLE Sorten so gut!) war für Alkoholnachschub in der Gemeinschaftshütte gesorgt und in der Folge konnte ein noch besseres Zusammenwachsen unseres illustren Teilnehmerkreises beobachtet werden.

Loncium - das bessere Bier - und wir

Anstrengend aber-und schön war´s!

Total erschöpft vom Brauereibesuch: Rast am 300-Meter-Heimweg
Highlight des Käsefestes: Wahl der Käsekönigin!

Donnerstag, 4. September 2014

Paranoia in Papua Neu Guinea

Der letzte Urlaub war einschneidend, besser gesagt die Bed Bugs (klingt irgendwie noch ein bissl besser als "Wanzen"). Meine Freizeitgestaltung daheim könnte man momentan wahrscheinlich locker bei der Lektüre eines durchschnittlichen Diagnosesammelbandes für Neurosepatienten wiederfinden. Mit Stirnlampe, Handyleuchtdisplay und 10 offenen Tabs (Thema: Bekämpfung terrestrischer Plagegeister) bewaffnet, ziehe ich meine Kreise in der Wohnung und springe stichprobenartig in dunkle Ecken - bevorzugt die Schlafstatt - und checke auf eventuellen Befall. Auslöser war ein neuer roter Punkt am Hals. In meiner Panik (also bezüglich des Puuuunktes) wurde gleich wieder sämtliches Bettzeug samt Decken und Kissen nochmal gewaschen und in den Trockner gesteckt, das Bett in die Mitte des Raumes geschoben und seine Füsschen in mit Mechaniköl getränkte Schüsselchen gestellt. Das zu meinem Abendprogramm...leider hatte ich gerade keine Kieselgur(wahtever)streudings lagernd, sonst hätte ich das auch noch auf meinen paar Quadratmetern verteilt, um auch das allerletzte Tierchen auszutrocknen. Dass es sich bei dem Stich auch im eine simple Gelse handeln hätte können ist mir erst gestern Abend eingefallen.

Nun gut, in all der Dramatik ist dann auch noch mein Bett (mit den Füsschen im Mineralöl etc.) beim Reinkraxeln endgültig zusammengebrochen, bzw. der eh schon halbtote Lattenrost. Das war eine Nacht! Nur getoppt durch regelmäßige Spontanlakenchecks wenn kurz was gejuckt hat.

Meine Schwester hats lakonisch auf den Punkt gebracht: "Wie du hast jetzt Bettwanzen oder einfach nur Paranoia?" ICH WEISS ES JA NICHT! 
Immerhin: Gestern Lattenrost repariert und fast durchgeschlafen, neue Punkte: negativ. Aber die alten haben sich entzündet, liegt vielleicht an der Chemiebombe, die ich dem Katerchen verpasst habe, der ja auch immer unbedingt auf mir drauf schlafen muss.

Erfreulicher waren das Ende des Dauerregens und die Mountainbiketour im Novemberwaldnebel. An manchen Stellen wähnte man sich im Dschungelbuch, an anderen wieder in Papua Neu Guinea - Neuwaldegg kann so aufregend sein! Meine neuen Billigsdorfersneaker sind aber leider dahin, Lanzi wirft mich immer an den falschen Stellen = Gatschlöchern ab. Und mein Lieblingsflowtrail beim Hameau hat mir auch die volle Breit- bzw. Rückseite gegeben. Nachher wäre ich gemessen am Eintunklevel fast schon als "pro" durchgegangen, war aber einfach nur ein Käferstunt rückwärts in den Schlamm. Ganz knapp bin ich einem richtig fiesen Sturz bei vollem Karacho im Geröll entgangen, einmal unkontrolliert zu hastig gebremst und dein Gesicht erhält einen völlig neuen Look. Na ist nochmal gutgegangen! Ja und den ersten Babysprung über ein Baumstammerl habe ich absolviert, wiiiie im Bikepark...naja fast.

Gleich neben dem Weg: verwunschenes Türmchen. Dschungelbuch ahoi!

Sonntag, 31. August 2014

Harvest

All das Warten und Bangen hat sich gelohnt: ERNTEZEIT!


Ob Nr. 2 durchkommt? Es bleibt spannend...

Samstag, 30. August 2014

Der gemeine KØBENHAVNer in Klischees

Da wird man im Studium jahrelang darauf trainiert, gedanklich stets auf der Metaebene zu balancieren und getrimmt, die subjektive Brille zumindest versuchsweise durch die Augen eines außenstehenden Feldforschers zu ersetzen, aber gelingen wills schwer. Und quasi als Gegenbewegung dazu nun also die bewusste Niederschrift meiner Schubladisierungen - der Kopenhagener - (bei Beschwerden bitte an das Salzamt oder Herrn Malinowski wenden!):
  • Einziges lokal angesiedeltes Grüppchen, dessen männliche Protagonisten es schaffen, in kurzen Hosen extrem elegant auszusehen;
  • Wie das eigene Fahrrad daherkommt, is dagegen wurscht, Hauptsache gemütlich gebaut und schaukelig, im besten Fall ein Lastenrad für die Kids auch gleich. Look ist Nebensache. Absperren mit Schlössern ist auch eher was für Schnarchnasen, am besten diese Radblockierschlösser - reicht völlig aus!
  • Instantkaffee - ja gerne! Hierzulande ein aussterbendes Produkt der 80er, erfreut es sich zumindest in Kopenhagen sagenhafter Beliebtheit; in ausgewählten Supermärkten gibt es die Auswahl zwischen 20 verschiedenen Brands und Aromen.
  • Du bist Anfang/Mitte 20 und mitten im Studium - super, nix wie Kinder kriegen; obwohl die Statistik dagegen spricht, hat man beim Beobachten den Eindruck, dass da wirklich alle sehr jung Familien gründen (Indiz: Kindersitz am Fahrrad).
  • Egal wo man hinfahren will, es gibt immer immer immer eine superbreite Fahrradspur - das totale Orientierungseldorado. Als Zuckerl dann noch sehr ausgeglichene Autofahrer, die Radfahrer akzeptieren und wirklich aufpassen, wenn irgendwo abgebogen wird, Herz was willst du mehr.
  • Nicht vergessen: beim Bäcker Nummer ziehen, sonst wird man nicht bedient!
  • Optimismus, Freundlichkeit und Offenheit - die 3 Musketiere einer Wohlfühlstadt; selbst in der Rush Hour sind die Leute noch verständnisvoll und nehmens mit Humor, wenn sie mit einem Riesenrucksack angerempelt werden. Oder man fragt eine Mutter mit plärrendem Kleinkind am Zenit der Trotzphase mit der Riesenkarte in der Hand nach dem Weg - no problem!
  • Machismo? Was ist das... Alltägliche Egalität der Geschlechter - hey, sowas gibts nicht nur im Proseminar auf der KSA?
  • Geometrie: Warum können die Dänen nur und überhaupt alles, was sie umgibt einfach viel schöner designen? Da vereinen sich Funktionalität, Helligkeit, Transparenz und Ästhetik - einfach so viel besser als immer verkleidet-versteckt-verwinkelt irgendwie oder? Spiegel der Mentalität?
  • Das bargeldlose Leben, in Skandinavien schon fast verwirklicht. Man schwebt auf Wolke 7, wenn man sogar den Coffee to go um an Euro mit der Karte bezahlen MUSS.
  • Über den Tivoli kommt nix, der Nostalgieausflugsklassiker für alle Lebensalter. Irgendwie ein bisschen unverständlich, aber vielleicht muss man da reinwachsen. So lange die Verpflegung heiß, fettig und billig ist, bin ich sowieso dabei.
  • Vorhänge - noch nie gehört? Wenn man bei einem Fenster - egal ob in Dänemark oder Schweden - vorbeigeht, wird man 2 Dinge bemerken: immer steht eine kleine Lampe als Deko und die Sicht wird sicher nicht durch Textilien verhängt (auf meine Frage an A.-M. warum nicht: "What reason would we have to hide?" He, stimmt, oder?). In keinem Vorgartel hab ich einen Zaun entdecken können. Und: In A.-M.s Strasse wurde ein Kühlschrank geliefert - Bewohner jedoch verreist. 4 Tage später stand er immer noch da vor der Tür, das nagelneue Hi-Tech-Gerät. 
  • Die Mädelsmode ist laaaaaangweilig. Im Gegensatz zu Stockholm, wo Vintage noch existiert, findet man in Kopenhagen den üblichen Einheitsbrei aus bauchfrei (kaufen alle, keiner trägts?), enge Jeans (preferably schwarz), weißes Top und zeltartiges Darüber (hier gibts kurz/lang/Wolle/Synthetik/wallend/schwarz-grau-mesh…) und fiesem Ghettorappergoldschmuck.
  • Quote der kurzhaarigen Mädels zwischen 5 und 50: 2 %
  • Über die Wiener Hauptbibliothek kommt nix - aber der Kopenhagener Schwarze Diamant ist eine Welt für sich. Eine vollständige Erkundung schließt ja auch die Sanitäranlagen ein und wenn man im alten Trakt vorbeihuscht, dann kann man noch einen Blick auf die Vergangenheit erhaschen… Flair eines Audimax im vorvorigen Jahrhundert. Und die tausend alten Holzkarteikartenladen aaaaaah! Das alles mit gläsernem Blick auf den Hafenkanal. Muss mal einer nachmachen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel auf Schiffsbasis - man fühlt sich nach Bangkok versetzt. Bootstaxi entlang der Sehenswürdigkeiten, da ist man gerne Tourist. Mit Fahrradparkplatz inklusive versteht sich.
  • Straßenmusikfaktor: hoch - tolle Musik wohin das Ohr reicht, am besten in der Innenstadt kurz nach Geschäftsschluß. 
  • Weihnachten, ein wichtiges Thema... Der Charakter von Wichteln: In Österreich ja eher Freund und Helfer haben die kleinen Kobolde in Dänemark einen Sturschädel und sind ihren menschlichen Mitbewohnern nicht immer freundlich gesinnt. Like!
  • Die "Stadträder" (Sprachtarnung) sind in Wirklichkeit Hightech-Raumgefährte mit GPS. Kostenpunkt (fast) nix.
  • Fußgängerampel? Gibt's auch, aber hält sich keiner dran, sehr angenehm.
  • In einer Woche keinen einzigen Polizisten gesehen - schon gar nicht irgendwo bei einem Radweg lauernd (StVO Ausstattung mit Licht etc., was ist das? Im Dunkeln sollts halt Leuchten…). A.-M. dazu "was sollte ein Polizist bei den Radln denn bitte kontrollieren?"
  • Es gibt eine unglaublich starke politische Lobby für Fahrradfahrer, Autos kosten fast das Doppelte wie bei uns (bis auf wenige Ausnahmen für Mini-Autos) - merkt man!
  • Zwischen Schweden und Dänemark herrscht ein ähnliches Freundschaftsgefälle wie hierzulande Ö-D; Zankapfel auch hier unter anderem das (Medizin)Studium.
Und die Zeit hats auch wieder mal auf den Punkt gebracht: Link


Mittwoch, 27. August 2014

If in doubt, vacation

Wenn einem die Decke daheim auf den Kopf fällt, hilft es zumeist schon, kurzfristig das Land zu verlassen. Von allen ursprünglich sehr exotisch und eher großspurig angehauchten 7-Tages-Zielen wie Oman (soll ich einen 4x4 oder bloß SUV für den Trip in die Wüste mieten?) oder Marokko, blieb letztendlich aufgrund von Zeit und Geldmangel irgendwie Schweden übrig, hatte ich doch schon das Ticket nach Kopenhagen monatelang in der Tasche. Hello Ethiopian Airlines! Aber dazu später…

Nachdem ich noch ganz hin und weg von meinem italienischen Couchsuferboy erst gegen Mitternacht zum Packen gekommen war, fiel das Aufstehen um 4 Uhr früh doch ein wengerl schwer. Offensichtlich noch leicht im Dusel am Kopenhagener Airport gelandet, habe ich dann naiv wie ich bin den Bankomatcode ca. 8 Mal falsch eingegeben (ah ja, war ja der Handy-PIN…) und musste dann nach erfolgreicher 24-Stunden-Komplettsperre ohne einen Cent in der Tasche die Amex Bank weinerlich ersuchen, mir wenigstens das Geld fürs Ticket in die Stadt auf VISA vorzustrecken. Soviel zu "Frau Goldmarie, die große Reisende". 

goldige Straßennamen in meiner Hood

Nun gut, die folgenden Tage waren der Himmel: bei strahlendem Sonnenschein im Garten eines urigen dänischen Backsteinhauses chillen. Und wenn Lust dann mit dem Rostesel in die Stylostadt gondeln und schöne Männer in kurzen Hosen anstarren, bevors wieder heim zum Kaffee im Mummins-Häferl und Irma, dem Wuschelhund ging. Übrigens, so toll die vielgehypte und zitierte Fahrradkultur ist (und sie ist noch besser als es diverse Facebookgruppen vermuten lassen!!), die erspähten Räder sind ein bisschen low-key. Alles was quietscht und sich bewegt wird durch die Gegend geschoben, aber so die richtig geilen Flitzer sieht man eigentlich nicht, war fast enttäuschend. Immerhin liess ein gepimptes Gutterball nahe des Norreports grüssen.

Wanna go for a ride my friend?

Irma, die Flauschebärin; mein Rad - so hoch, dass ich nur mit den Zehenspitzen treten konnte (AUA), ein gemütliches Danish Home, Mummins wohin das Auge schaut und A.-M. und ich im Tivoli 

Trotz einer ordentlichen Verkühlung (hab mich wieder mal ohne Geld, ohne Handy und ohne Plan beim Joggen verlaufen und bin in den Regen gekommen) musste ich irgendwann weiterziehen und bin dann streng nach dem Prinzip "Regen vermeiden" nicht wie ursprünglich geplant nach Göteborg und Richtung 100,000 Seen zum Kajaken sondern über Malmö direkt mit der Fähre nach Gotland bzw. Visby getuckert. Das mediterrane Klima versprach viel Sonne. Verschwiegen wurde der permanente Sturm, der mir in der Nacht fast das Zelt unterm frierenden Hintern weggezogen hat, aber ist nochmal alles gut gegangen. Auf der Insel, die genau zwischen den baltischen Staaten und Schweden liegt, habe ich mich mal ans "Jedermannsrecht" (aka "schlaf wo du gerade umfällst") herangetastet. Um 1 Uhr früh aus der Fähre geworfen, hab ich mich an ein Mutter-Sohn Gespann aus Litauen gehängt und gemeinsam sind wir losgezogen, um den idealen Platz zu finden. Dann flugs im Dunklen die Behausung aufgebaut, jawoll, klappt alles!

Campen mit Evelyna und Zygis - wunderbarer Ausblick vom "Zeltplatz" und das perfekte Versteck: 3 Tage keine Menschenseele

Nach überlebtem Einstand war ich die nächsten 2 Nächte dann der alleinige Platzhirsch, Evelyna und Zygis sind nämlich autostoppend weitergezogen, eine Kunst, von der mir in blumigen Worten vorgeschwärmt wurde - muss ich auch endlich mal versuchen. Ich war in der Zwischenzeit ein bisschen kränklich geworden und habs gerade noch geschafft, mich die 2km in die Stadt zu schleppen, um mir einen warmen Tee reinzustellen, Taschentücher (TRÖÖÖÖT) und das wichtigste Utensil eines Campingplatzverweigerers zu erstehen: das TROCKENSCHAMPOO. Eine unglaublich tolle Erfindung, man kann weiterhin relativ problemlos am sozialen Leben (Bars, Restaurants, Geschäfte) teilhaben, obwohl man gefühlte Ewigkeiten schon nicht mehr geduscht hat. Wer braucht schon frische Unterhosen wenns Deo und Trockenschampoo gibt…? 

Unterhaltung beim Studieren von Fachliteratur zum Thema Mountainbiken in der Bib von Visby; fast noch wichtiger: das aktuelle Drummer-Magazin liegt druckfrisch im Handel! Selfie (nicht meine Stärke) und Körperpflege für Fortgeschrittene

Nach einem kraftlosen Trip zurück zum Zelt mit Migräne und allem drum und dran (hihi, man liegt im Zelt und tut sich selber uuuunglaublich leid, badet im einsamer-Wolf-Gefühl und glaubt, man ist im Film "Into the Wild" - das nächste Haus und der Campingplatz sind 150m entfernt, wohlgemerkt), gings am nächsten Tag schon bedeutend besser und mein Hauptprojekt (und einzige Aktivität auf diesem recht öden Eiland) konnte endlich gestartet werden: Besuch der Insel Farö, die - ebenfalls öd - im Norden per Fähre an Gotland anschließt und mal das Zuhause von Ingmar Bergman war. Nicht dass ich auch nur einen Film gesehen hätte! Nun gut, die 66 km nach Farösund hat man - leicht bergab - bald runtergestrampelt und manchmal war der Blick auf den Suunto-Tacho schon zu gut um wahr zu sein. Ich sollte es am Rückweg büßen! Gut, dass ich vorher wohlweislich noch schnell den berühmten Safrankuchen verdrückt habe, bei permanent beschissenem Gegenwind und dem (merke: vorher leicht bergab) immer gaaanz leicht bergauf führenden Weg im romantischen Gotlander Abendverkehr sollte dieser Kuchen der letzte Anker im 53 km langen (diesmal die Diretissima) Dauergefluche werden.

noch guter Dinge: bei der Fähre nach Farö; Highlight - dieses Haus; do ziagts Schwoaz auf (10 Sek später: Platzregen ist kein Ausdruck…)

Wuahhh Hygienefaktor unterirdisch!

Ok, Visby abgehakt…immer noch ungewaschen und im letzten noch halbwegs gut duftenden Shirt marschierte ich tags darauf zum gefühlt hundertsten Mal durch die (übrigens ziemlich tollen) Ruinen und - irgendwann auch in die Bibliothek. Wo Bücher sind, finden sich üblicherweise auch a) ein Café b) mit gratis WLAN und c) ruhigen Ecken zum Verschnaufen und eventuell d) ein WC, das nichts kostet. Tja, Glück gehabt: a + b + c + d versprachen tolle Stunden bis die Fähre Richtung Stockholm abfahren sollte; der hiesige Stand PC wartete vor allem mit interessanten Fachzeitschriften wie "Modern Cross Stitching" "Contemporary Crocheting" oder "Cigar Lovers United" auf, aber sehr dankbar bin ich immer noch für die letzten Monatsausgaben der britischen Mountainbikezeitschrift sowie dem mir bislang unbekannten "Urban Cycling" Magazin bzw. dem kanadischen "Procycle". Haaaaach, ich weiß nicht, wieviele Leute mich verflucht haben, weil ich stundenlang Bunny Hop Tricks online angestiert hab.

Nun gut, nächste und letzte Station: Stockholm. Vom Esprit der "Perle des Nordens" war gegen 10 Uhr abends, als ich im eher unschick im Keller gelegenen Hostel eintrudelte, nicht viel zu spüren, dafür um so mehr die Präsenz ungebetener Gäste. Denn nach 30 min. Schlafe….äh Kratzen wussten Christian, der Tiroler im Nebenbett (der Beginn einer halbwöchigen Schicksalsgemeinschaft quer durch die Hostellandschaft Stockholms) und ich: wir sind nicht allein! Und richtig, im Schein der Handys wuselte es nur so vor Bettwanzen. Waaaaaah, muss das sein? Total müde, ca. 1 Uhr früh und dann das! Um diese Zeit blieb uns nicht viel übrig als im Aufenthaltsraum sehnsüchtig ein Bett bei den Citybackpackers für die nächste Nacht zu reservieren und zu versuchen, am Boden der Lobby Schlaf zu finden. 

Hui, in Echt hats aber dann noch schlimmer ausgesehen bzw. es dauert bis zum heutigen Tag an!

Nachdem ich die Begegnung mit den gepanzerten Gesellen geistig nach dem Auschecken (und Reklamieren) schon wieder unter Urlaubserfahrung abgelegt hatte, folgte aber erst das böse Erwachen: beim Blick in den Spiegel lachte mir da doch tatsächlich ein über und über mit geschwollenen Ebolabeulen gespicktes entstelltes Schwammerl entgegen! Naaaa toll. Da hats 25 Grad draußen und man rennt gezwungenermaßen mit Pulli und Halstuch herum, damit nicht jeder gleich die Krätze sieht - gottseidank ist das Wetter kalt und schlimm geworden - man freut sich ja über sonst nichts…

Ich glaube, "Die Zeit" und ich führen eine Art Parallelexistenz, denn zufällig erscheinen immer gerade die für mich brandheissen News kurz darauf in der e-Version…. 

Gamla Stan bei Nacht

Joa das hat mich aber nicht daran gehindert, mit einem Couchsurfing-Scando-Kanadier am gleichen Tag saunieren zu gehen. Was wäre denn ein Schwedenroadtrip ohne Nacktbaden in einem kalten See bei Sonnenuntergang, übrigens gar nicht weit außerhalb von Stockholm mit dem Bus super zu erreichen? Krätze hin oder her. Immerhin hat es mir die volle Ladung an Annäherungsversuchen (oder wie man es interpretieren will) des Gastgebers erspart. Irgendwie muss man ja vielleicht bis zu einem gewissen Grad mit komischen Vögeln rechnen, wenn jemand sich unbekannterweise zufällig gleich sofort Zeit nimmt, mit einem nackt irgendwo herumzusitzen- bzw. zu schwimmen oder auf romantischen Steinen im Sonnenuntergang zu flätzen - die Kunst einer Dame besteht wohl darin, sich blöd zu stellen und fröhlich Thema zu wechseln ;-). Danke liebe Krätze, es war ein halbwegs distanziertes Erlebnis! Und ich weiß jetzt: Saunieren ist eine Kunst, jeder Aufguß ein Ritual und je höher man am Bankerl sitzt, desto mehr hält man aus! Übrigens ist das Saunieren mit dem restlichen Klientel ansonsten eine sehr entspannte Angelegenheit gewesen - irgendwann hat sich dann eine Horde vom Training kommender heißer Triathleten zum ansonsten eher überalterten Stammkundenstock (Typ: Wiener Gemeindebauhausmeister) dazugesellt und da hätte ich gern meine Schwammerlhaut abgestreift und schnell temporär gegen einen gepflegten Damensixpack eingetauscht…war wohl nix. Urlaubsflirt begraben, danke Hostelbugs! Immerhin durfte ich Zeugin einer Cold Bucket Challenge werden - ein Trend geht um die Welt….

Die nächsten Tage hieß die Devise übrigens aber strictly: das Gwand bleibt an! Bis auf einen Kayaktrip wars das auch schon mit sportlicher Betätigung - Stockholm ist wohl eher die Stadt aller anderen Sinne: Kunst, Kultur, Kulinarik soweit das Auge reicht. 

Kayaken bis es schüttet - mit anschließender Flucht ins Vasamuseum und Richtung Fotografiska

Ich war glaub ich noch nie in einer Stadt, die mir besser gefallen hat. So freundliche, angenehme Menschen, so viel Grün, so viel Wasser (Meer und Seen), so viel Ästhetik und Style (und soooo teuer)! Wie gut, dass es im Hostel gratis Pasta gab - 3x darf man raten, wer jeden Tag pünktlich um 19 Uhr beim großen Nudeltopf gesessen ist. Und zum Frühstück beim Herumgraben im "Leftover" Kühlschrank anzutreffen war hmmmm. Ich alter Schnorrer. 

der erste Eindruck von Stockholm: gut! Das Bianchi war übrigens das Halbcarbon mit Tiagra, aber trotzdem sehr schick. Willhaaaaaben! Postkastln und noch von Malmö: S-Bahn Depressionsbekämpfung; den Proteinshake hat ein wohlmeinender Geist der Freebie-Lade der Hostelküche gestiftet (hätte ich bei den Triathleten vielleicht so punkten können?)

Ich glaub, das wars…der Heimflug mit der Ethiopian Airlines war irgendwie wenig überraschend skurril (wie Aeroflot vor 10 Jahren) und dass ein paar Hostelbewohner meine Lieblingssandalen + Schlafsack wahrscheinlich unabsichtlich entwendet haben, ist auch schon fast wieder vergessen. Schön, wieder daheim zu sein bei meinem LLLLLAAAAAAANNNNNZZZZZZIIIIIIII!!!!!

Sonntag, 3. August 2014

Lost in translation

Man soll nach einer guten Ausfahrt (ich sag nur ich bin die Queen of Pappelteich!) nicht gleich wieder mehr wollen. So stehts sicher irgendwo geschrieben. Und wer hält sich natürlich nicht dran? Die Frau Goldmarie.

Wenn schon mal Zeit ist (und eh nur Gewitter und Regenschauer für den Nachmittag angesagt sind) kann man doch gleich den Sonntag nutzen und bis Mödling ausholen, um den Anninger mitzunehmen. Lumpige 26 km durch die Industrieviertel Wiens. Den erhofften Radweg gab es nämlich nicht. So sind mir statt dem Rauschen der Blätter und duftendem Nadelholz eher die versifften Gegenden im 23. Bezirk und eine gruselig abgerockte Fabrik in Mödling im Gedächtnis geblieben. Trostlose, endlos aneinandergereihte Betonbauten nahe der Triester Straße galt es hinter sich zu lassen - das alles in Begleitung der keifenden Google Maps Stimme aus der Hosentasche. Den mp3 Player habe ich heute irgendwie ganz vergessen, wahrscheinlich der Grund, warum sich die totale Entspannung einfach nicht einstellen wollte.

Mit entsprechender Laune gings dann Richtung Anninger, wobei ich natürlich die alles entscheidende Abzweigung zum Gasthaus mit den klingenden Namen "Bockerl" verpasste. In Todesverachtung bin ich dann auch noch erwartungsvoll den Schildern "Zur Anninger Strecke" nachgestrampelt (ein Schelm wer hier Böses denkt), die mich ruckizucki bergab zum Ende des Trails führten. Aber bitte, gut dass ich wohlweislich bis auf ein Kurt nach Sonnenuntergang nix Besseres auf die Agenda gesetzt habe - also alles nochmal zurück und rauf über Wurzeln und Steine. Die erste wirkliche Rast hat sich bei einem kleinen Brunnen kurz vor Erreichen des Schutzhauses angeboten, da ist auch die wichtigste Erkenntnis des Tages gereift: Nein, nicht Mödling stinkt so, es ist das Dachs-Fuchs-Waldtier-Gacki, das es sich auf meinem Hinterlicht gemütlich gemacht hat! Dem armen Sir Lanzelot wurde hierauf gleich einmal ein Vollbad in der Quelle verpasst wuahhhhhh. Was auf meinem Hosenboden los war, habe ich gottseidank nicht sehen können, die Yoga-Ertüchtigungen sind ja schon ein bissl her und ein Spine-Dreher geht momentan nicht. Übrigens begleitet mich das Odeur auch nach einer ausgiebigen Dusche und frischer Kleidung noch. Ergo eine eher hartnäckige Duftmarke.

So kurz so gut: Begleitet von stetigem Donnern das trostlose Haus erreicht, die trostlose Jubiläumswarte besucht, übern eher ungemütlich steilen Trail runtergeschoben, dann auf Singletrail weiter nach Hinterbrühl gerast, entschieden dass es noch nicht reicht, zurück zu einem dubiosen Holzschild "Husarentempel" und über einen engen steilen Hohlweg gequält, bis ich einfach nicht mehr konnte. Umgedreht, wieder zurück und die staubige Reise nach Wien angetreten. Ich war noch nie so froh, die Triester Straße zu sehen!

70 km komplett für die Fisch'!

Wie gut dass morgen Mountainbike-Montag ist.

Wenn man genau hinschaut, sieht man den Stinkebatzen picken

Donnerstag, 31. Juli 2014

Zwirbel

Der Gedankenzwirbel schleppt sich, wenn:
  • man eigentlich nach Marokko will, aber sein Budget in Rädern angelegt hat.
  • man mit diesen Rädern tolle Sachen unternehmen will.
  • man sich dann routinemäßig verfährt und wieder in der Strecke Lainzer Tiergarten landet (...alle Wege führen nach...).
  • man sich verschaltet und die Kette rausfällt, mitten im Nirgendwo, im Gewitterguß.
  • man bergauf UND bergab schieben muss, mehrmals.
  • man da steht und sich wünscht, nur ein einziges Mal das bisschen Mut zu haben einfach drauflosrunterzufahren, obwohl es halt mal steil ist.
  • man genau weiß, es würde klappen, sich nach dem Gefühl sehnt, wenn man noch so halb atemlos merkt, man hats geschafft - und machts trotzdem nicht obwohl man so sehr will.
  • man kurz vorm Ende eines engen, steilen steinigen Stücks doch noch abrutscht und in der Botanik landet.
  • man weiß, daß man nichts weiß: vom richtigen Schalten, vom Spitzkehrenfahren, vom Umhüpfen, vom Bunny Hop, vom richtigen Bremsen, vom Sichtrauen und von Fahrradreparatur.
  • man beim Bouldern seit Wochen nix weiterbringt, im Gegensatz zum Rest der Partie.
  • man in allem was man tut ein bisschen blockiert ist.
  • man tausend Bohrlöcher im vom Wasserrohrbruch verwüsteten Vorzimmer hat.
  • man einen Rest Day braucht aber keine Zeit dafür hat.
  • man den Regen soooo satt hat.
  • man von der eigenen Giftzwergigkeit genervt ist.
  • man sich denkt

IRGENDWANN GEHT AUCH DAS VORBEI
und man ist wieder glücklich. 
Nur einen Moment.


Montag, 28. Juli 2014

Von Endorphinen und Nacktschnecken

Auch wenn ich anfangs ein bisschen skeptisch hinsichtlich meiner eigenen Uphillfahrfähigkeiten war lautet mein Fazit nach 2 Wochen Lanzi: I am hooked.

Viele Touren hat er ja noch nicht auf dem Buckel, aber seitdem mein Fuhrpark erweitert wurde, ist meine Begeisterung für Räder nochmal gestiegen…man kommt endlich in Gefilde, wo die Slicks einen normalerweise vorher abwerfen würden und kein loser Stein verursacht mehr Panik. Endlich kann man durch alle möglichen Gatschlacken hüpfen und herumbrettern - sanft gefedert versteht sich* (auch wenn ich das "Herumbrettern" der Geschwindigkeit meiner Ambit nach nur mäßig tue, für mich fühlt es sich in dem Moment einfach nur woooooooooouuuuuwww an). Ich steh drauf, wenn der Schweiß an den Unterarmen glänzt und man merkt: in den Wadln geht noch was, da schafft mans auch noch rauf (ok ich gebs zu, nicht immer der Fall. Gestern 1x bergauf und 2x bergab schieben). Besonders flashig ist auch, wenn man direkt aus Wien kommt und auf einmal merkt, dass man bloss noch von der Stille des Waldes umgeben ist und man sieht einfach niemanden, kein Geräusch, einfach nur saftiges Grün, dunkles freundliches Braun und ab und zu ein Rascheln dann ist das einfach Erholung pur. 

Besonders aufregend waren auch die ca. 50 verschiedenen Schneckenarten, die ich am Regensonntag vom hohen Ross aus studieren durfte (und hoffentlich NICHT überfahren habe) - darunter auch die lt. Julia geschützte weil fast ausgestorbene Tigernacktschnecke, ein sehr uriges Ding das seinem Namen alle Ehre macht. Könnte fast einem Janosch-Buch entsprungen sein.

Heute hat ein Rehkitz (wahrscheinlich schon ein eher adoleszentes Baby) meinen Weg gekreuzt, an Riesenpferden musste ich schon abschüssig vorbeipedalieren, aber wenigstens hat mich noch kein Dinosaurier verfolgt. Das zur Stille des Waldes…

Heute wars dann soweit und ich habe es zum ersten Mal so unglaublich genossen, die leeren Schotterwege runterzukurven. Wenn es nicht zu steil bergab geht, reicht es ja, sich vor einer engen Kurve einzubremsen (da meine unglaublich quietschen seit der Eisernen Hand, ist das eine gute Methode, sich davon abzuhalten, dauernd den Hebel zu betätigen, das geht durch Mark und Bein). Und auf einmal merkt man, wie eine simple Hüftverlagerung schon so viel bewirkt. Hier ein Gatschloch, dort ein Wurzelchen….es macht so viel Spaß! Und das Beste dran: Man kann alleine losziehen - nicht wie beim Klettern das Angewiesensein auf einen Partner, kein deppertes Warten ob vielleicht jemand Zeit hat, Ärgern weil keiner will, einfach drauflosradeln wohin und wann man will. Der perfekte Einsame-Wolf-Sport!

Und schon ist das Radl fast wieder sauber - so ein Regenguss ist die halbe Miete

Als Kontrastprogramm zum aufmerksamen Fahren hab ich letzte Woche mit meiner schon leicht angekratzten Rennradmühle mal ausprobiert, einfach so schnell wie möglich ins Leere zu fahren. Musik an, Hirn aus und Treten. Keine Ampeln, keine Fußgänger, einfach ewig geradeaus - das hat eindeutig auch was.

*ich mag besonders das eine bestimmte Geräusch, das der Plastiksteg der Dämpfung macht, wenn er sich bewegt. Das ist so ganz eigentümlich und beruhigend.

Sonntag, 27. Juli 2014

Rainy sunday afternoons...

….im Sommer…ahhhhhh! Ich will doch den Kasten nicht aufräumen. Ich will rauuuuuus.


Könnt was backen. Geschimmeltenribiselkuchen vielleicht, das wär noch im Kühlschrank.

Mittwoch, 23. Juli 2014

Long summer days

Hab ich schon mal erwähnt dass ich Sommer in Wien hasse? Wo sind sie hin, die 3 Monate Ferien für Auf und Davon? MELANCHOLIE


Und alternativ das Weichspül-Schon-Programm, vom Soundtrack & eine der schönsten Szenen aus "Only Lovers Left Alive" - Wien im Sommer ist schon ok. (Die Dame könnte das Telefonbuch singen und ICH WILL TANZEN)


Da reiht sich nahtlos mein Lieblingshit vom Winter ein - Laufen am Donaukanal sag ich nur. Futter für eine sehr gemütliche Pace.


Und endlich hab ich den Namen der deutschen Punkromantikwhateverband wiedergefunden, den ich so lange gesucht hab: Kratzeis. Prä-Alzheimer hallo.

Sonntag, 20. Juli 2014

Nach dem leicht melancholischen "Only Lovers Left Alive" am Dach der Bibliothek ist Heimgehen in der nächtlichen Stille so ungefähr das Schönste, was Wien zu bieten hat. Alles ist so friedlich.

Ist dieses/mein scheinbares Equilibrium einer Stadt die Ruhe vor dem Sturm oder lebe ich wirklich auf einer Insel der Seligen? Wenn meine einzigen Sorgen ein dreckiges Fully und der nächste COS-Fetzen sind, während gerade überall sonst auf der Welt alles in Schutt und Asche zu liegen scheint, ob in der Ukraine, im Südsudan, in Syrien, im Gazastreifen…bis ins kleinste indische Dorf in dem Vergewaltigungsopfer an Mangobäumen aufgehängt werden... Nur einen Bruchteil des gesamten Ausmaßes an Leid, Not, Gewalt und Unrecht zu kennen, das gerade in diesem Augenblick passiert ist schon weit weg von fassbar, aber was was was tun? Verdrängen, mit dem Papiertaschentuch das Feuer löschen versuchen, sich schuldig fühlen oder einfach resignieren? Ich will an dieser Stelle nicht weiterschreiben über das "wohin wird alles führen", die Ressourcenproblematik und dass alles noch viel schlimmer wird. In der Nacht bin ich Pessimist und das klingt recht bitter [passt super zum Thema]. 

Ich fange mal damit an, unglaublich dankbar zu sein für den Ort an dem ich lebe, die Menschen die ich kenne, das Glück, das ich bisher gehabt habe. Die Möglichkeiten, die sich mir bieten - die Schönheit, die mich bis ins Kleinste umgibt in so unendlich vielen Dingen.

Das ist so abgedroschen, vielleicht krieg ich es ein andermal besser hin. 

Samstag, 19. Juli 2014

Sommergarderobe für den Drahtesel

34 Grad und wieder hat sie was zu meckern…

Während ich also warte, bis Sir Lanzelot und ich uns mal die Eiserne Hand aus der Nähe ansehen können (und wahrscheinlich zähneklappernd woandershin fahren), kann man nicht tatenlos rumsitzen. Gut, dass mir da das neue Lenkerband im schicken Türkis ins Auge gestochen ist, das da seit Wochen im Vorzimmer (ja dort bei den 100 Löchern in der Wand) herumkugelt. 

Das arme Lemond fristet sowieso ein trostloses Dasein in der Radlgarage, seit auch noch ein  Singlespeed meinen Fuhrpark vervollständigt. Falls jetzt jemand die Stirn runzeln sollte und sich fragt, wo der Post dazu war: den hats nicht gegeben. Unter dem Arbeitstitel "Bike Lovers Anonymous" sollte ich mich nämlich einweisen lassen. 

Zurück zum Projekt des Tages. Jetzt hat das Lemond statt des leicht verranzten Schaumstoffwickelbandes einen netten neuen Überzug in Türkis. Was das auf der Farbpsychologie-Skala wohl zu bedeuten hat, dass ich seit Monaten alles in Türkis kaufe, beziehe, ausmale? Nachdem ich schon dabei war, wurde auch mal wieder rudimentär geputzt, liebgehabt und äh ungefährlich aussende Punkte bei den Pedalen im selben Türkis mit Nagellack (sic!) eingefärbt.

So und jetzt gehen Lanzi und ich auf Tour, bevor um sechs ein Kracherl in der Boulderbar wartet.

Step 1 - Verwirrung

                                                   
wird schon…

Das Ergebnisensemble

Kein Wort zur Farbpsychologie - sogar der Gießelefant ist türkis

Edit: Es musste natürlich die Eiserne Hand sein. Nur mal versuchen. Jetzt weiß ich ungefähr die Strecke und das nächste Mal schaff ich sie hoffentlich ohne 4x abzusteigen! Oder Google Maps zu fragen ob ich eh richtig bin. Sehenswert übrigens das Schild in der Kuchelau "Warndreieck Achtung Kellnerinnen queren die Strasse" - echt StVO!

Der Ausblick über Wien ist einfach unglaublich. Und sich irgendwo raufzuschrauben ist auch unglaublich…schön. Dass meine Bremsscheiben beim Runterfahren leider fast geglüht haben, hab ich aufgrund der Lautstärke meiner Ohrbeschallung erst an den entsetzten Blicken der Wanderer gemerkt. Keine Sekunde zu früh, auf einer noch ca. 15% abfallenden Strasse mit nachlassender Bremsleistung stehenbleiben is nicht sooo leiwand. Aber alles gut und ich bin glücklich.

Hier das Lied zum Tag - wirkt am besten bergauf.


Sonntag, 13. Juli 2014

48 Stunden Rovinj

Nachtrag 1: Es ist schon gar nicht mehr wahr, so lang ists her, unser Roadtrip nach Rovinj, um die dortigen Kletterfelsen zu erkunden. Ein langes Wochenende kam uns zugute und auf gings - joa, wenn ich nicht gleich mal ordentlich verschlafen hätte.

Highlights waren der Kletter-Campingplatz, für den wir NICHT Werbung machen sollen ("wir wollen ja gar nicht so viele Camper wissen´s?" und "jaja hab Ihre Slackline schon gesehen, die da unseren Apfelbaum malträtiert"), ein kaputter Reifen (die Badebucht-Trails sind eher für Mountainbikes geeignet, es war ein besonderer Spaß mit den Slicks im 5cm hohen Minikies herumzurudern), die dortige Spanferkelkultur, diebische Möwen, die Riki-Bäckerei mit der lieben Bedienung und natürlich die Tatsache, dass ich endlich mal in ein paar Routen der schönen Rillen-Sektoren eingestiegen bin. 

juhuu alles gepackt - danke Moritz für die Unterstützung; Yoga am Strand und müüüüde am ersten Tag 
(ach ja DANKE Manu für das Zelt ohne Heringe!)

Ach ja Thema Sommerbräune: Natürlich hab ich mich bei dem Versuch, die Flecken vom letzten Mal auszubessern wieder total verbrannt. Fleckig bin ich immer noch, aber immerhin die Beine sehen jetzt aus als wär ich dieses Jahr schon mal draußen vor der Tür gewesen. Hat sich doch gelohnt unser Ausflug!

Dann noch mein absolutes Lieblingsbild:



Sir Lanzelot das Mähdrescherwildschwein

Es war klar: Sir Lanzelot kommt Freitag frisch vom an-die-Fahrerin-anpassen-Service und es regnet! Weil meine Bude jetzt seit Wochen nahezu unbewohnt dahinvegetiert, musste Samstag Vormittag (merke: regenfrei und sonnig) mal geputzt werden und kaum gabs ein bisschen Luft bis zum abendlichen Ausflug in ein kulinarisch-veganes Abenteuer mit der Mädelsrunde hats natürlich geschüttet.

Heute stand dann extra ab 7 Uhr früh (Tagwache, damit sich alle anderen Sportarten auch noch irgendwie ausgehen) die erste Mehrseillängentour mit der lieben D. am Programm und - erraten - am Heimweg fings an zu kübeln. Egaaaaaal. Kaum hatte das Schlimmste nachgelassen hieß es das Fully satteln und endlich fertig einbremsen (das erste Mal hats ja nicht geklappt).

Alles wunderbar, ich hatte die Rechnung nur halt ohne den Matsch auf den Wiesen und Wäldern gemacht. Oder ist es normal, dass das Radl zeitweise wie ein Mähdrescher aussieht? Von mir ganz zu schweigen, aber wozu in einer Therme viel für die Schlammpackung bezahlen wenn man sie in Grinzing gratis haben kann? (Auf dem Foto ist schon die von den schlimmsten Klumpen befreite Version zu sehen)


wie nach dem Wildsau Dirtrun

Jedenfalls hat das Putzen nachher genauso lang gedauert wie die Tour selber…

So hässliche StVO Aufkleber verschandeln Lanzi auch ein bisschen, hab wieder zuviel Geschichten von bösen Polizisten gehört. Dazu kommt der nicht ganz farblich abgestimmte Flaschenhalter, dessen Blau eine Nuance zu hell ist. Das Leben ist ein Drama.

Apropos: In einer Blitzaktion habe ich die Apothekerkommode im Vorzimmer auf Willhaben verhökert, um stilecht die Fahrradgarage ebendort einzurichten. Passende Halterungen waren gekauft. Sodala, ich habe also todesmutig den Akkuschrauber geschultert und verzweifelt ca. 10 Löcher gebohrt, davon endeten 6 bei irgendwelchen Rohren und die restlichen 4 sind bis auf eines rausgebrochen, waren zu kurz für die Dübel oder irgendwas anderes hat nicht gepasst. Es ist zum Heulen. Ich bin NULL Altbau-begabt! Jetzt sieht alles aus wie ein Schlachtfeld und soooo schön hatte ich mir das ausgemalt…

Immerhin morgen: Post-Büro Milleniumsstrecke mit Frau Doris, FROIDE! Und wehe Lanzi badet wieder so im Dreck wie heute.

Donnerstag, 10. Juli 2014

And then Sir Lanzelot rode into my life

Nachdem ich schon jahrelang drüber nachgedacht und ca 6 Monate intensiv gesucht hatte, kam es unter vielen "na doch nicht"-Mountainbikes dann fast schon unerwartet zu einem schnellentschlossenen Finale. Letzte Woche bestellt und heute schläft das Schätzchen schon unterm Kletterast: Sir Lanzelot oder ein wunderschönes BMC Trailfox.

Nicht ohne Drama - es geht hier immerhin um die Involvierung meiner Wenigkeit. Das heißt: Man gibt die praktische Lieferadresse am Arbeitsplatz an - wird natürlich nicht dorthin geliefert. Da man logischerweise im Büro und nicht dahoam ist, führt der nette GSL Mann den Riesenkarton in irgendeine Trafik am gefühlt anderen Ende von Wien. Sogar zum Hingehen schon zu mühsam! Nach ausgiebigem Gemeinschaftsgeschimpfe auf den bösen Boten musste ich mich doch von der Trafikantin losreissen und dieses Riesending nach Hause schleppen. Eeeeeeewig!

long way home - der Karton ist fast so gross wie ich...

Zuhause angekommen beim Holunderradler fällt dann auf: der liebste Ex von allen hat beim Auszug das ganze Fahrradmechanik-Kit mitgenommen. Gut, schnell ein Multitool beim - oh Graus - Sports Direct besorgt, bevor die Schotten dichtmachen. Ich halte es sicher nicht aus, Sir Lanzelot nicht heute noch probezufahren! 

Hier die sehr spannende Projektdokumentation - alles so aufregend!

wie man sieht: viel is nicht zu tun außer auszupacken

am Ende: nur Mist, hihi - und Lanzelot natürlich

Nach kleinen Verwirrungen und einer telefonischen Kollegen-Supporthotline (Luxus Baby!) wars dann vorerst geschafft: das Füchschen steht! Gottseidank habe ich irgendwo noch die alten Klickpedale vom Etape ausgraben können und so hieß es - ebenfalls ein Tipp der Hotline - Einbremsen! Wenn sich mein Papa nicht gerade letzten Samstag aufgrund einer Vollbremsung bergab zufällig das Schlüsselbein gebrochen hätte, wäre es wohl psychisch einfacher gewesen, ordentlich in die Eisen zu steigen. So wars ein bissl eine Überwindung, das zeigt schon die Tatsache, dass ich freiwillig meinen Helm verwendet habe. Also bremsend durch denn nächtlichen 7. gequietscht…

Die Vorderbremse greift leider nicht (hab ja ich montiert ahäm) und vom Dämpfungsding hab ich auch keinen blassen Schimmer, aber das Feintuning muss auch wer anderer machen. Für die nächsten 2 Tage reichts - zumal Kletterdonnerstag ansteht, obwohl das Herz blutet, den Sir auch nur noch einen Tag länger warten zu lassen. 

Trails ich kooooooommme (Schneckenpost ahoi). 

Passend dazu habe ich wohlweislich letzten Samstag den wunderschön-edlen Endless Riding Shop in Innsbruck aufgesucht (Daschme und ich haben uns kurzfristig beim SAAC Klettercamp eingecheckt und die Gelegenheit zum Couchsurfen in einem urigen Bauernhof in Zirl genutzt, aber dazu in einem hoffentlich bald folgenden Post). Das Interieur allein ist schon eine Reise wert. Endlich mal nicht aus dem Katalog bestellen! Wenn die Preise nicht so gesalzen wären, hätte man es fast Kaufrausch nennen können. Eigentlich gegen meine Prinzipien ists dann eine Art Kombi geworden: die Radlerhös und ein Langarmshirt. Aber ich will ja beim Stürzen zumindest adrett meine Knie aufschürfen.

Ha, super Panoramafunktion - der Shop mit fröhlichem Personal


Die grösste Umkleidekabine der Welt - die ich gleich vollgeräumt hab

Tadaaaaa!
Me is Downhillbraut - schlechter fahren aber besser aussehen