Sonntag, 30. Juni 2013

Virtuelles Tourenbuch: Zentennium (6-) und Smokyjoki

Hab ich mich im letzten Post auf den Großglockner / Stüdlgrat als Ereignis des Jahres gefreut? Nun ja, let´s put it that way: Wir können uns noch länger freuen. Nachdem es letzte Woche schon recht schwierig war, hat der Freitag noch eins draufgelegt und es hat den ganzen Tag geschneit, dazu  Nebel, schlechte Sicht und -12 Grad (gut, das lässt sich verschmerzen). Kurzum, nix draus geworden.

Um den Urlaubstag trotzdem zu nutzen, haben wir endlich die Smokyjoki an der Hohen Wand nachgeholt und uns heute dann an eine etwas schwerere Route (als sonst) gewagt. Zentennium hat als 6- Tour auch in jeder anderen Länge zumindest eine 5-/5 oder 5+ Stelle drinnen und ist eine Traumtour, weil sie so ziemlich alles in sich vereint, was es gibt: Quergänge (aaaahhhh!), Platten- und Reibungskletterei, kleine Überhänge mit tollen Schuppen, Löcher, Verschneidungen und Risse. Sehr empfehlenswert also für jene, die gern "einmal mit Alles" haben. Ich weiß ich weiß, Paradeausrede für Leute für mich, aber bei der 6- Stelle weiß ich immer noch nicht, wie man die mit 1,59 Metern schaffen soll. DA WAR EINFACH NICHTS!

Zu Ende ist die Tour übrigens erst nach einem Hupfer über den Kanzelgrat (1-2 und wunderschön) - immer wieder toll, das Gipfelkreuz über sich zu haben und keine lästernden Touris am Skywalk. Die Seiser-Toni-Seite der Hohen Wand ist wirklich jenen ans Herz zu legen, die es gern ein bisschen ruhiger haben.

Fotos haben wir leider keine machen können, weil wir mit dem starken Wind, uns selbst und den Schlüsselstellen zu kämpfen hatten. Man sollte ja auch als Fotograf hauptsächlich sichern gell. Vielleicht bei den nächsten Malen...



Auf dem 1. Foto steht der Verfasser übrigens viel eleganter 
bei der 5er-Schlüsselstelle der letzten Seillänge als ich...

Sonntag, 23. Juni 2013

Summary eines unrühmlichen Sommerbeginns

Man soll ja immer positiv denken, vielleicht hilft es ja, durch das rituelle Niederschreiben des eh schon Vergangenen langsam wieder optimistischere Pfade zu beschreiten.

Da wäre zum Beispiel das einsame Highlight der letzten beiden Jahre: Am 18. Mai kurz eine Stunde am Donaukanal Laufen gegangen und schon ist der Traum aller Träume, mein heißgeliebtes Fahrrad weg. Man kommt fröhlich durchgeschwitzt vor der im Übrigen von vielen vielen Menschen frequentierten U-Bahn Station an, will das Radl aufsperren, ja, Radl, Radl, Radl....wart mal wo ist das Radl? Schock. Es grüßt ein durchgeschnittenes Abus-Schloss, das noch traurig da hängt. Vorbei der hellblaue Fahrtraum in 17 inch und mit Carbonriemen. Das ist ein Gefühl, als würde einem der Boden unter den Füßen weggezogen. 

Partezettel Trek Soho Deluxe

In Folge bin ich ein wenig zur Neurotikerin mutiert, meine Internet-Recherche in verschiedensten Foren von Willhaben bis ebay hat nicht mal vor serbischen und ungarischen Onlinefahrrad-Börsen Halt gemacht. Leider war alles erfolglos, trotz Facebook-Aufrufen, Anzeige bei der Polizei und diversen "Gestohlen"-Seiten bleibt mein blauer Blitz bis heute verschollen.

Nach 2 harten Tagen Entzug musste ich mich wohl oder übel nach Ersatz umsehen und immerhin diesbezüglich war mir das Schicksal wohlgesonnen: Auf Willhaben gabs nach viel Gesuche ein (natürlich für meine verwöhnten Begriffe) furchtbar hässliches Trek-Frauenbike zum Schnäppchenpreis - und das garagengepflegt. Na da darf man nicht meckern. Meine neue Strategie lautet jetzt: Ein Liebhaberstück für die "sicheren" Strecken und eins das man getrost stehen lassen kann für wenig Geld, das man halt im Alltag nimmt. Kombiniert mit einem Schloss, das fast so viel kostet wie das Alltagsrad.

Das Liebhaberstück hat übrigens nicht lange auf sich warten lassen. Während ich im Büro vom Verkäufer des Trek-Alltagsrades noch hingehalten wurde (na ich muss noch zum Arzt, es wird 18:30 Uhr, gnaaaarf!) habe ich als Zeitvertreib noch ein wenig gesurft und WAS springt mir da frisch gepostet ins Auge? Ein gaaaanz kleines Damen-Rennrad von Le Mond genau in meiner Größe, nämlich das Etape, einer Submarke von Trek in schniekem Schwarz mit Retrodruck. Stationiert nur wenige Minuten von Alltagsrad 1. So kam es, dass ich mit einem Auto voller zerlegter Räder wieder heimgekommen bin und - fingers crossed - noch habe ich beide. Dazu habe ich mir das ganz kleine, leichte Abus Bügelschloss Sicherheitslevel 11 geleistet, nie wieder gemütliche, flexible Stahlschlösser!!

Foto aus dem Internet (Quelle 1, Quelle 2)

Nun gut, Trauerarbeit konnte ich dann in Traisen leisten, dort hat es uns dann am selben Tag noch hinverschlagen - in komfortablen skandinavisch angehauchten Trekkinghütten lässt sich der Kummer ganz gut in Hugo ertränken. Am nächsten Tag gings Sportklettern an den Frankenfels, ein nettes Sportklettergebiet im tiefsten Niederösterreich, wo noch im Trachtenoutfit mit Blasmusik gefrühshoppt wird. 

 Skandinavische Trekkinghütten, Geburstagsüberraschung 
und felliger Seelentröster

Weitere Touren waren dann spärlich gesäht - zum Einen ist der Mai der traditionelle "Alle-feiern-irgendwas-in-der-Familie-Monat" und man sitzt dann an den Wochenenden Torten in sich hineinschaufelnd beim schönsten Kletterwetter im vom Opa verrauchten Eßzimmer, zum Anderen war da ja noch die Hochwasserkatastrophe (my thoughts go out to all the people that had to suffer). 

Mein Geburtstag war übrigens einer dieser "Wir-feiern-was" Anlässe und trotz des trüben Wetters und meiner noch schlechteren Stimmung waren alle um mich herum bedacht, mich zu umsorgen. Manu hat  es - gemeinsam mit meinen Eltern - geschafft, die Ambit 2S von Suunto (ja sehr umstritten, ich weiß, was ich wirklich mag ist Movescount), die noch gar nicht erhältlich war, sehr zu meiner Überraschung auftreiben können und seit dem spule ich die knapp 20 km hin und retour in die Arbeit mit Geschwindigkeitsmesser und GPS herunter. Macht echt Spaß! Was ihr allerdings im Vergleich zur wieder sehr viel klobigeren Ambit 2 eindeutig fehlt, ist ein ordentlicher Höhenmesser sowie ein Barometer/Thermometer. Dass nicht eine Uhr alles haben kann! Sehr empfehlenswert ist übrigens auch der Dynafit Shoulder Bag, der mich ebenfalls täglich ins Büro begleitet - passt einfach überall dazu und hat Stauraum ohne Ende...das Geburtstagsgeschenk von Manus Eltern.


Zurück zum Geschenkereigen: Julia hat das Frühstück gleich mit einer Wahnsinnstorte eröffnet, Mohn-Topfenjoghurt und dann Himbeerspiegel...muss ich mehr sagen? Mjam!! Neben Zuwachs für meine Eulensammlung kann ich nun meine Yogastunden mit dem sehr stylischen Handtuch mit Goldaufdruck in Sanskrit durchstehen. Mach ich natürlich nicht - weil es so schön und kostbar ist, liegt es daheim im Kasten :)


Ach ja, da war noch was: Vorgestern ist dann der Auspuff unserer Rostlaube endgültig durchgerostet und Manu hat den Tag damit verbracht, unser Auto wieder dahin zu bringen, nicht zu klingen wie ein Ferrari bei 320 km/h und heute habe ich ca. 1,5 Stunden heulend und mit Blasen an den Fingern versucht, unsere Wohnungstür zu öffnen. Das gute Ding ist nämlich verzogen und macht immer mal wieder Probleme, aber Sonntag bei 28 Grad und strahlendem Sonnenschein ist der beste Zeitpunkt, endgültig zu verweigern. Da Manu gemütlich nach Berlin geflogen ist, hat mich dann der Freund meiner Schwester retten müssen. Danke an dieser Stelle, du bist mein Held des Tages! Naja, neues Schloss muss her, hello Kontostand!

Zu guter Letzt die Routen, die wir in der letzten Zeit gemacht haben:
- Postlgrat die Hundertste (zu unserer Verteidigung: wir haben uns verstiegen)
- Kletterbrüderpfad nach der Arbeit (es lebe die Sonnwende)

Joah...die Smokiyoki haben wir irgendwie nicht gefunden, aber nächste Woche gehts sowieso zur höchsten Stelle Österreichs, wenn alles klappt, erreichen wir via Stüdlgrat den Gipfel des Großglockners. Daumen sind gedrückt, dass das Wetter besser wird!