...hab ich zwar nicht, statt dessen scheint mich ein ähnliches Syndrom befallen zu haben: Bildungskarenzstress. Im Februar habe ich mir angesichts der vor mir liegenden 12 Monate ja einerseits gedacht, mit eventueller Langeweile konfrontiert zu sein - plus einfach für alles Zeit zu haben. Tja und über 4 Monate später erzähle ich allen, die es hören wollen, dass ich dann hoffentlich im Sommer verschnaufen werde können. Eine Assoziation mit dem altbekannten Phänomen "Pensionstenstress" ist daher durchaus legitim.
Bedingt durch ein paar Unabsehbarkeiten im Vorfeld, pendle ich zwar zwischen Wien und Lienz, bin in der Hauptstadt jedoch eher eine Nomadin, die diverse Wohnungen von gerade absenten Freundinnen sittet (danke liebe B. an dieser Stelle - den Blumen gehts gut!).
Was mir geblieben ist, sind ein kleiner Radrennstall und meine Liebe zu Osttirol, die ich aber nicht ganz so kontinuierlich ausleben kann wie erhofft. Wie erwähnt, setze ich alle meine Joker auf den Sommer. Wenn die Stunden fürs AMS endlich eingebracht sind und ein bisschen mehr Klarheit herrscht, ob diverse Prüfungs- und Aussieberunden zu meinem heiß ersehnten Ausbildungsplatz für die Physiotherapie beigetragen haben. Nora goes Physio! Diesen Gedanken haben aber pro Lehrgang in Österreich auch ca. 1000 andere Bewerberinnen und Bewerber, so dass es schon einigen Aufwandes bedarf, um sich da zu positionieren. Jetzt heißt es (fast) nur noch Abwarten und das ist wohl die schlimmste Phase. Geduld gehört nicht zu meinen größten Tugenden.
Lernen popernen...und irgendwann kippt man sie gerne, die Würfel...
Um mir die Zeit sinnvoll zu vertreiben, mache ich brav meine Ausbildung zur Radinstruktorin bei der BSPA weiter, nach 3 von 4 Modulen machts endlich in so einigen neuronalen Strukturen des Oberstübchens "klick" und derzeit bastle ich an meinem Trainingsplan. Aber wie so oft, ist es gar nicht so einfach, die Theorie sinnvoll auf die reale Welt umzulegen. Erfahrung ist das Salz in der Suppe von guten TrainerInnen.
Ambiente ist alles: Flo auf der Walze unterm Kronleuchter beim Laktatmessen bei verschiedenen Belastungsformen und -dauern (BSPA Radinstruktorkurs April, Schloss Schielleiten)
Zurück zum sonnigen Balkon in Dölsach, der einerseits endlich bepflanzt werden muß (auch ein Wartespiel: egal wie warm es scheint, die Eisheiligen müssen vorbei sein, sonst wars das wieder mit der Karottenernte 2017): Es ist so wahnsinnig schön in Osttirol. Sogar wenn das Wetter mies ist, geht man 30 Schritte hinters Haus in den Wald und schmilzt beim ersten Marterl in moosbewachsener Fels-Sturzbachnische dahin und fragt, sich, wie man NICHT hierherziehen möchte. Diese Ruhe, diese Farben, diese Gerüche (authentische Stall-Luft täglich frisch vom benachbarten Kuhbauern) - für ehemalige Großstadtfreaks das Eintauchen in eine bunte Welt abseits des Graus der Betonburgen. Wien ist schon grün und hat schöne Ecken, aber so eine kurzes Kontrastprogramm ist schon wunderbar erholsam.
eine sehenswerte Dokumentation zu diesem verlassenen Ort gab es vor Kurzem auf Servus.TV
Kurzer Abstecher Richtung Ederplan/Stronachkogel - wichtig: #immer14Prozent
Ziegen vorm Haus mitten im Dorf - nur der Elektrozaun viel zu selten Dahoam
trennt mich von meiner neuen Liebe!
Für alle Radfahrbegeisterte sei noch die
Lienzer Dolomitenrundfahrt am 11.6. empfohlen: Neben einer moderaten Strecke gibts noch den SuperGiro Dolomitii bei dessen Probeerkundung ich leider an einem schneebedeckten Pass in Italien gestrandet bin. Ein nettes örtliches Ehepaar hat mich dann im Keller übernachten lassen - ohne Licht oder laktatfreie Wadeln hätt ich es nicht mehr nach Hause geschafft. Mittlerweile dürfte der Lanzenpaß überfahrbar sein und einem unbeschwerten Rennvergnügen steht nix mehr im Wege ;-).
auch neu: meine Invisalign-Zahnspange, die mich die nächsten
3 Jahre auf Schritt und Tritt begleiten wird. Stichwort: eine Zahnlücke später...
Auch immer eine Freude (nicht für den Nachbarn drunter hehe)
Wer sich auch abseits der geographischen Platzierung mit dem Leben in einem verwunschenen Winkel Österreichs vertraut machen möchte, dem sei der
Live-Stream von Radio Osttirol ans Herz gelegt. Eine andere Welt (mit anderer Mucke - große Empfehlung: Glückwunschsendung am Wochenende)! Auch der
Osttiroler Bote setzt immer wieder interessante Akzente in einer sich immer schneller drehenden Zeit. So waren die Medien kürzlich voll von einem herrenlosen Fahrrad, das partout nicht mit dem/der Besitzer/in wiedervereint werden konnte. Sonst ist die Rubrik Aufgeblitzt ebenfalls ein wöchentliches Highlight. Ein bissl hipper gehts bei der
Dolomitenstadt zu.
Fröhliches Schmökern!
