Sonntag, 20. Juli 2014

Nach dem leicht melancholischen "Only Lovers Left Alive" am Dach der Bibliothek ist Heimgehen in der nächtlichen Stille so ungefähr das Schönste, was Wien zu bieten hat. Alles ist so friedlich.

Ist dieses/mein scheinbares Equilibrium einer Stadt die Ruhe vor dem Sturm oder lebe ich wirklich auf einer Insel der Seligen? Wenn meine einzigen Sorgen ein dreckiges Fully und der nächste COS-Fetzen sind, während gerade überall sonst auf der Welt alles in Schutt und Asche zu liegen scheint, ob in der Ukraine, im Südsudan, in Syrien, im Gazastreifen…bis ins kleinste indische Dorf in dem Vergewaltigungsopfer an Mangobäumen aufgehängt werden... Nur einen Bruchteil des gesamten Ausmaßes an Leid, Not, Gewalt und Unrecht zu kennen, das gerade in diesem Augenblick passiert ist schon weit weg von fassbar, aber was was was tun? Verdrängen, mit dem Papiertaschentuch das Feuer löschen versuchen, sich schuldig fühlen oder einfach resignieren? Ich will an dieser Stelle nicht weiterschreiben über das "wohin wird alles führen", die Ressourcenproblematik und dass alles noch viel schlimmer wird. In der Nacht bin ich Pessimist und das klingt recht bitter [passt super zum Thema]. 

Ich fange mal damit an, unglaublich dankbar zu sein für den Ort an dem ich lebe, die Menschen die ich kenne, das Glück, das ich bisher gehabt habe. Die Möglichkeiten, die sich mir bieten - die Schönheit, die mich bis ins Kleinste umgibt in so unendlich vielen Dingen.

Das ist so abgedroschen, vielleicht krieg ich es ein andermal besser hin. 

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