Dienstag, 25. März 2014

Die Geschichte des Ninja-Knies

Seit Samstag war ich fahrradtechnisch ein bisschen vom Pech verfolgt, denn just auf dem sonnigen Weg Richtung Schönbrunn, wo schon Frau MM zum Laufen und Reiseberichten auf  mich wartete, riss mein Schaltungskabel (wie auch immer der Fachbegriff dafür heißt). Nachdem ich eh schon monatelang vom Regen (Quietsch- und Rasselgeräusche aller Art) in die Traufe (nur noch 3 Gänge verfügbar, kein Schalten links mehr möglich) gestrampelt war, der finale Akt quasi.

In meiner Verzweiflung (in solchen Momenten sehne ich mich nach einem Backup-Bike, aber ich hab mich ja diesbezüglich für die absolute Monogamie entschieden, ich will einfach nur mein Etape) gleich zum nächstgelegenen Laden gerollt, dem Ciclopia. Auch wenn der im VKI Test nicht berauschend abgeschnitten hat, war ich bislang doch immer halbwegs zufrieden. Joa, Samstagnachmittag, die Augen der Verkäufer haben geleuchtet…alles nachzulesen hier:


Eh klar, kleinen dummen Mädchen kann man ja jeden Blödsinn einreden und teuer verkaufen? So wütend war ich echt schon lang nicht mehr. Durch den Tipp von D. habe ich aber gestern neue Hoffnung geschöpft und bin mit meinem Neo-Singlespeed (übrigens dieselbe Zeit von zuhause bis zur Arbeit gebraucht, zurück sogar schneller - was sagt uns das? Gänge sind überbewertet!) heute ohne Voranmeldung im RadHaus eingefallen. Das ist eine sehr kleine, sehr feine und urige Werkstatt mit zwei netten Reparaturmenschen - nix mit Schnickschnack, solides Handwerk. 


Was dann passiert ist, war wieder typisch der "frisch-aus-der-Werkstatt-Effekt": An der Kreuzung Margaretenplatz wollte ich mich so richtig schön (man verfügt ja wieder über eine Gangschaltung und einen stabilen Lenker) in die Kurve legen. Tja, wäre da nicht die unsichtbare fette Ölspur gewesen, die uns da heimtückisch auflauerte. Und 2 Sekunden später hab ich schon wieder mit der vollen Breitseite den Asphalt geküsst (die Hüfte hat sich gefreut, wieder ein riesiger Schritt näher zur H-TEP). Das arme Radl! Gut, die Strumpfhose ist auch hin, aber das ist verkraftbar.

das Ninja-Knie - damit hier mal was "Aufregendes" gepostet wird

Ach ich freu mich ja so aufs Fahren morgen! Was ja eigentlich viel schöner als was Neues ist, sind Dinge, die man sehr schätzt, schon lange hat und die nimmer gescheit funktionieren, weil man zu faul ist und lieber mit Mängeln lebt als sich zu kümmern. Und dann geht gar nix mehr und man kriegt endlich den A*** hoch und auf einmal wird alles gut. Soviel Lebensqualität, die man da auf einmal (wieder-)gewinnt!

Sonntag, 23. März 2014

Scandinavia, here I come

…es blitzt immer noch immer da und dort der Shabby Chic durch, aber Schritt für Schritt müssen Studio Piep, Rüschen, Matroschkas und sonstige einstmals heiß geliebten Dekostücke ins Exil (ergo den nächstbesten Kasten) wandern. Bei H&M habe ich mich mit neuen Überzügen für diverse Pölster und Tagesbett eingedeckt: strictly plain or geometric und strictly sale. Und ich muss sagen: ES FÄLLT SO SCHWEEEER, allen diesen Eulen, Füchsen und Blümchen zu widerstehen, die überall lauern. Aber was ich jetzt brauche sind Ordnung und klare Strukturen jawollja.

Nach einer kleinen Exkursion nach Wels und einem Bewerb, über den ich diskret den Mantel des Schweigens breiten möchte, kam Trost in Form eines Will-Haben Bertoia Chairs, den ich eifrig durch den Regen aus dem 15. Bezirk bis nach Hause geschleppt habe. Gemeinsam mit der Eames-Replik finde ich das eine gelungene Sitzpartie, meine Sessel-Triologie ist somit komplett und die ersten Brunchgästinnen dürfen langsam antreten!

                           

                                      
             man ignoriere den Inhalt der Stellage im Hintergrund…
 die Pölster sind noch nicht so ganz plain, aber man hat ja nicht Geld wie Heu gell…
      immerhin selbst genäht!


Dann noch meine Wochencharts:

1. Step (Vampire Weekend)
2. Sweetest Kill (Broken Social Scene)
3. Who´s gonna save my soul (Gnarls Barkley)
4. Riptide (Vance Joy)
usw.

Montag, 17. März 2014

Hat hier wer Matcha gesagt?

Die liebe Freundin B. hats als heißen Tipp aus Japan mitgebracht: den von Blogs und Frauenzeitschriften gehypten Matcha-Tee. Endlich war das Wetter mal schlimm genug, den Samstag mit nichts als Wohnungsumräumen zu verbringen (ok ein Läufchen ist sich vor dem Sturm noch ausgegangen, aber trotzdem) und so blieb sogar am Nachmittag etwas Zeit, zum Matchahändler des Vertrauens zu pilgern um sich gepflegt zu antioxidieren.

Ich fasse zusammen: Ich bin im Herzen ein Bauer. Eine Bäuerin. Was ich nicht kenne, find ich komisch. Da mir also dieses grüne Wunderding nicht in die Wiege gelegt wurde, war ich angesichts des spinatartigen Looks etwas skeptisch, beim ersten Schnuppern (es FISCHELT) hats auch nicht überzeugt, aber je mehr man davon trinkt, desto erträglicher wird der Matcha Latte.

Matcha Latte - Fischaroma ahoi

Das Cha No Ma im 4. ist auch wegen anderer Köstlichkeiten wie den Gemüse-Ichhabsmirnichtgemerkt-StickyricedreieckeinSeetanggewickelt und der gemütlichen Atmosphäre einen Besuch wert. Wenn der Regen an die Fenster prasselt lässt sichs drinnen gut plaudern.

Sonstige Highlights des Wochenendes: Der alte Röhrenfernseher mit 30cm Bildschirmdiagonale wurde in Pension geschickt, die er bei einem netten Willhaben-Abnehmer verbringen darf. Mein Kitschluster hat ebenfalls innerhalb von 12 Stunden ein neues Zuhause gefunden und ich habe das schnörkelige Tagesbett gegen ein Gitterstabtagesbett ausgetauscht. Dann wurden noch von der besten Schwester von allen meine zwei neuen Lieblinge installiert: Lampenhausen!

Normann Copenhagen oder so / frisch aus Sievering

die olle überteuerte Orla Kiely ist zur Strafe in die Küche verbannt worden / hier noch mit altem 
Hintergrund - nach Sturmverbannung zuhause ist nun alles anders und viel besser

Meinen Couchtisch bin ich übrigens auch letzte Woche losgeworden, jetzt hat die Teekiste ihre Aufgabe bekommen: meine Teehäferl beherbergen! Und immer reissts mich wenn ich die Aufschrift lese und denke mir, nein, das sollte "Burzum" heissen!

Samstag, 15. März 2014

Lalala

Eigentlich der perfekte Song.


Montag, 10. März 2014

Something warm at last

Ich will hier ja nicht immer das Leben ohne Zucker thematisieren, aber heute habe ich einen schlimmen Tag hinter mir. Cravings ohne Ende - und überall lauern die süßen Fallen. Jetzt ist mir auch klar, was meine Schwester mit "Stimmungsschwankungen" und "schlechter Laune" gemeint hat - oder eher: mir und den Leuten, die mit mir zu tun haben, geht ein Licht auf. Na hoffentlich habe ich zu Ostern noch einen Job.

Theoretisch umarme ich ja permanent das Leben, so ein Optimist bin ich. Aber nach 6x Käsebrot zu Mittag, Käsebrot zwischendurch und zur Abwechslung Käsebrot am Abend erscheint mir mein Dasein öde und leer. Auch die halblieblos draufgewuzelte Erdbeere (jaaaaa ich weiß, keine Erdbeeren außerhalb der Saison, war ein Geschenk) hat die Endorphine am Samstag nicht aus ihrem verkümmerten Zustand herausholen können.

Sodala, die liebe D. und Chefkoch.de haben mich also überzeugt, Haferflockenbrei, das ist das Gericht der Stunde. Ist warm und vor allem: kein Käsebrot. Dies ist im Übrigen ein schonungsloser Blog und daher gestehe ich, dass sich auch die geplagte Verdauung freuen wird, mal nicht dauernd mit Ballaststoffen und Fett beschäftigt zu sein.

Zurück zum Projekt: Chefkoch sagt also, dass Breikochen 5 Minuten dauert und v.a. Zitat "simpel"ist. Ok, das schaffe ich. Todesmutig leere ich die öde Sojamilch (natur und ohne Zuckerzusatz, schmeckt wie abgestandenes Wasser) in mein RR (rotes Reinderl) und rühre. Dann die Haferflocken. Wer braucht schon Mengenangaben? Me is genius - Augenmaß rulez! Was dann noch fehlt ist ein bissl Gewürz und was liegt denn da näher als Zimt? Passt gut zu den Äpfeln, die dann zum Schluß noch reinkommen. Schnell aus dem Regal hervorgekramt und reingeschüttet. Äh ja, riecht irgendwie nach…Kreuzkümmel. Aaaaah ja.

Ok, zurück an den Start. Sojamilch + Haferflocken ins RR, dann umrühren und Achtung: den richtigen Zimt entkorken und unterheben. 

Es war ein langer, steiniger Weg aber man bewundere das Prachtstück von Haferbrei mit Mandeln (Luxus oho) und einer Prise Kakao (auf der Verpackung stand nix von Zucker!). Mjam, schon lang nix Warmes mehr im Magen gehabt!

so, heute poste ich auch mal mein Essen - wie ein richtiger (Instagram-)Blogger

Es grüßt die kreative Verzweiflung! (Und nein, die Tischdecke ist doch nicht Landhaus…..)

Sonntag, 9. März 2014

Miscellaneous

Kaum nicht mehr paarweise auftretend, haben sich auch meine Gewohnheiten wieder alten Zeiten angepasst, und so war ich mittlerweile während der letzten 2 Wochen gefühlte 10 Mal im Kino. Eh klar, dass zB der Austrowestern mit Tobias Moretti ("Das finstere Tal") Pflichttermin war. 

Was soll ich sagen: Ein Ösi-Tarantino mit tollem Soundtrack, den ich jetzt rauf und runter höre. Ich war ja immer überzeugte Nichtmögerin von Clara Luzia, aber da hat sie mich ausgetrickst… Am meisten freue ich mich immer auf das Ende von Sinnerman; so true: Freiheit ist ein Geschenk, das sich nicht jeder gern machen lässt. 

In diesem Zusammenhang sei dem werten Leser auch wieder das immer noch gern gelesene Buch "Fern von Europa" ans Herz gelegt. Ach ja, die "guten alten Zeiten". 


Weiters war da noch der "Dallas Buyers Club" - mit einem durchgängig nicht nur wegen seines Gesundheitszustandes schlimm anzusehenden Hauptdarsteller. Huch, die Achtziger in Texas. Ebenfalls empfehlenswert, wenn man auf nette Half-True-Stories steht.

Heute hieß es Wochenende ausklingen lassen bei vollem Kinosaal zum "Grand Budapest", obwohl ich mir doch vorgenommen hatte,  gerade diesen Streifen aufgrund wirklich unglaublich langanhaltend penetranter Radiowerbung auf jeden Fall zu boykottieren. Aber die Vorschau hat mir dann einen Strich durch die Rechnung gemacht und naja…nett, tolle Bilder und ein bisschen speziell, aber dann auch wieder so eine dürftige Story an sich. Aber daraus wirklich ALLES rausgeholt. 

Dazwischen habe ich noch eine Wohnzimmerwand nach reiflicher Überlegung und eingehender Diskussion BLAU gestrichen. Es gibt leider (zu-)viele Blautöne. Und meiner ist - wie sich schnell herausgestellt hat - grauenhaft, aber eine Freundin hat es so schön auf den Punkt gebracht "gestern Abend fand ichs furchtbar, aber auf jeden Fall besser als das Grün davor und heute siehts gar nicht mehr so schlimm aus". Danke auch! Bevor ich Dispersionsmuffel jetzt wieder zur Tat schreite (am schlimmsten an dem ganzen Prozedere ist ja eindeutig das Abkleben) probier ich äh noch die Inneneinrichtung drumherum anzupassen und so doch noch meinen Hauch von skandinavischem Purismus reinzubringen, was ja der ursprüngliche Plan war. Dazu muss das Landhaus endlich weichen. Ich sage: NIE WIEDER SHABBY CHIC. Ich hatte eindeutig zuviel davon, ich kann keine Schnörksel und Wellen und Herzen und Mascherl und Geschwungenes mehr sehen. Jetzt kommen klare Linien, Designklassiker in Replik und satte Farben!

                                                                            Quelle Bild

Gut aber zurück zur blauen Wand. Da ich mich nach langen Jahren des Weigerns (Todesfalle Haushalt: man kann ja Tisch und Stuhl aufeinander stapeln und kommt auch zum oberen Kastenfach rauf oder?) endlich zu meiner Zwergigkeit bekannt und eine Leiter angeschafft habe, war ich guten Mutes, mein Ausmalprojekt auch problemlos beenden zu können. Sparsam wie ich bin, musste es natürlich das Aluding um 16 Euro werden. Schön und gut, wenn man 2 Meter groß ist, wäre sich das wunderbar ausgegangen mit dem Abschluss oben, so musste halt wieder mein Mann für spezielle Fälle, der Freund meiner Schwester, ausrücken. Der hat heldenhaft seine Kraxelphobie überwunden und mein Werk beendet. Nächstes Mal kauf ich eine höhere Leiter, versprochen! Aber die Lampen muss mir auch noch wer montieren, gell?

Sonst versuche ich mich gerade in temporärer Askese, entsage ich doch während der Fastenzeit jeglichen Zuckerkonsums. Ok ich korrigiere, ich entsage bis auf wenige Ausnahmen - heute (Tag 5 von 40) habe ich nämlich nach dem obligaten Sonntagslauf im Lainzer Tiergarten einem Felzl-Croisseant nicht widerstehen können: in der linken Pranke brav das Vollkornbrot und in der rechten das böse Sackerl, das meinem Projekt den vollkommenen Sieg zunichte gemacht hat. Aber ich mache weiter, trotz Gummibärchenverführungen, einer dicken Zuckerschnecke, vor meinen Augen verspeist vom Herrn Wandausmaler (s.o.) oder den Mannerschnitten meiner Schwester im Kino, ich muss stark bleiben! Und ich freu mich schon unglaublich auf den ersten Osterhasen...

SEHNSUCHT!