Mittwoch, 10. Dezember 2014

Vorbei mit dem Dornröschenschlaf

Man hat 1000 Kanäle und Möglichkeiten, zu kommunizieren. Unendlich viele E-Mail Adressen, eine Telefonnummer oder zwei, WhatsApp, Messenger, Pinterest, iMessage, Skype - es ist einfach nur abartig. Ich bilde ganze Heerscharen an Sätzen, Wortfetzen und Emoticons, die mich in ihrem Sog wegtragen von der einen kleinen Nachricht. Die ich auf so vielen Wegen transportieren könnte, um sie endlich los zu sein. Ein Jahr ist fucking genug!

Wie wütend ich im Dezember war. Dieser Post schlummerte in den Entwürfen... Ein Hoch auf Tinder. Geholfen hats trotzdem nicht. Die kleine Nachricht wurde ihrem Empfänger immer noch nicht zugestellt. Aber manchmal ist die Ablenkung grösser und man vergisst für einen Tag oder zwei.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Dusika

Es gibt Dinge, von denen ich schon vor dem Ausprobieren weiß, dass ich sie lieben werde und trotzdem fürchte ich mich vor dem ersten Mal. Das war beim Klettern so und jetzt ists mir wieder passiert: I am stoked with track biking. Heute um 10:11 Uhr als ich nach der Bahnrad-Schnupperstunde das Stadion verlassen habe, war es, als hätte ich mich Hals über Kopf verliebt. Ich muss dauernd daran denken, wie es sich angefühlt hat, diese Holzlatten entlangzubrettern....

Am Freitag stand nach der Arbeit noch schnell das Fahren mit Clickpedalen unter der Wientalradzufahrtsbrücke am Programm (nur einmal wie ein Käfer umgefallen, nachdem ich vorher 20 Minuten gebraucht habe, meinen rechten Stampfer endlich zu fixieren) und mir war etwas mulmig zumute, gleich ein paar Stunden später noch Fixiefahren quasi draufzusetzen. Das war anfangs auch wieder ein Drama, konnte ich doch ca. 2 Runden lang mein (rechtes) Füßchen nicht einklinken, um endlich loszulegen. Aber irgendwann war das erledigt und schon gings auf den  blauen Beschleunigungsstreifen und uaahhhhh rauf zwischen rote und schwarze Linie...hebt!

Ahhhhhhh es war einfach unbeschreiblich schön! Die magischen 2 Infos "ihr müsst in der Kurve nichts tun, einfach nur geradeaus weiterfahren" und "die obere Linie fährt sich genau wie die untere - da ist kein Unterschied" haben schonmal 99 % der Angst genommen und dann wars einfach nur das was ich immer wollte: fahren fahren fahren. Reintreten und einmal unten gleiten, überholen, ein bisschen fürchten, ein bisschen hadern und dann rauf auf die oberste Spur. Yes, geschafft, überlebt. Keine Ampeln, kein Verkehr, keine Nässe, keine Ölflecken, keine Kurven die man zu eng nimmt, keine Fußgänger, keine Hindernisse ausser den eigenen Oberschenkelkapazitäten und dem Wissen: huch, werde ich es schaffen, am Ende auch stehenzubleiben und abzusteigen ohne mich zu blamieren?

Seit heute Vormittag rekapituliere ich immer wieder das Gefühl, das Adrenalin der Geschwindigkeit und die geschmeidige Bahn, die winzigen Klebestellen hie und da, getoppt vom huiiiiii wenn man in die Kurve zischt und oben rechts hängt noch jemand parallel und man hofft, dass er auch schnell genug fährt, um nicht auf einen runterzukrachen. Es gibt nur ein Wort: GEIL. Wiederholung!

Sicher, im Pulk und bei Vollbetrieb sieht das Ganze anders aus. Scary. Aber jetzt freu ich mich mal auf die nächste Session und hoffe, dass die bald kommt. Bedarf natürlich eines fahrbaren Untersatzes, doch woher nehmen mit meiner Rahmengröße? Aber da muss ich durch - ungeplante Anschaffung. Aber hey, das ist es wert. Das Leben kann so schön sein. Räder - oder doch Unicorns?

Samstagvormittag auf der leeren Bahn