Sonntag, 19. Oktober 2014

Oh du mein Weidlingbach

Zu meiner großen Beschämung zählt das Wechseln eines kaputten Fahrradschlauches zu jenen Dingen, die nicht in meinem ohnehin wenig umfassenden Technikrepertoire inkludiert sind. Einmal vor Jahren fabulös am Reindrücken des Mantels gescheitert, seitdem extern vergeben, nicht mehr gekümmert. In Ermangelung eines Helferleins und bedingt durch meine Faulheit (ich will ja ned jedesmal das Radwrack zum Raddoktor quer durch Wien schieben, um dann für einen 5-Minuten Dienst +/- 15 Euro abzulegen) wars also an der Zeit, auch das letzte Tabu zu brechen.

Der liebe Josef auf Youtube hats mir erklärt, und es hat auf Anhieb geklappt - auch wenn ich wieder mal feststellen musste, dass auch das Mantelheberplastikdingsbumsdings offenbar in der  Manu´schen Scheidungsmasse verschwunden in einen anderen Haushalt verschifft wurde. (Kleine Botschaft via Blog: Langsam werde ich sauer!) Wie gut, dass ich aus nostalgischen Gründen den Oldschoolschlüssel meines schon lange am Autofriedhof schlummernden Mitsubishi aufgehoben habe. Der hat den Dienst genausogut getan.

das hat sicher noch niemand vor mir geschafft!

Also: Kurz vor Mitternacht wars vollbracht und heute konnte ich schon wieder mit Lieselotte durch die Straßen preschen.

Nicht so ein Triumph war hingegen der heutige Lanzi-Ausritt. Nach dem 2. Schleiferl im exakt selben Terrain dünkte uns, die Geister des Waldes hätten uns gern ein drittes Mal durch den Hameaustreckengatsch geschickt und hernach wieder am Ausgangspunkt Höhenstraße ausgespuckt. Daraufhin haben wir wütend das böswillige Gestrüpp verlassen und sind einfach der Weidlingbachstraße bis zum Scheiblingstein gefolgt. Am Rennrad wäre das wohl ziemlich cool gewesen. Aber man kann ja ned alles haben. Nachdem mir das abendlich-frische Fladenbrot von der türkischen Gürtelbäckerei des Vertrauens schon stundenlang karottenesk vor den verkniffenen Äugeln baumelte, hab ich kurzerhand auch den Trail Richtung Neuwaldegg gespritzt und bin auf der Straße weiter - und was da wartete, hat alles bisher Tolle geschlagen: wuuuunderbarer Ausblick über Wien, leere Pin-Curves in der abendlichen Sonne, verwunschene Szenerie, alte Häuschen….und einfach Laufen lassen. Soooooooo wunderschön! (Auch Weidlingbach ist eine einzige Augenweide, und das unweit von Wien - sogar KÜHE im Almsetting gibt's!)

Ach ja, Ninja-Knie die Zweite: Montag früh, Schauplatz Kurve vor der ersten Ampel. Mittendrin finde ich mich also über/neben meinem Rad am Boden wieder. Bis heute keine Ahnung wieso aber wieder Mal Glück gehabt! KEIN LACKSCHADEN am Bike! Auch dem Knie geht's wieder besser - leider wieder eine Strumpfhose zu Grabe getragen…

Mahlzeit!

Und das alles schreibe ich nur so ausführlich, weil eigentlich die Seminararbeit von Alpinpädagogik morgen abzugeben wäre - jaja alles scheint aufregender zu sein als 3 Stunden Fotos zusammenzusuchen und den Schas durchzuformatieren. Naja, ich muss mir unbedingt noch einen Kaffee machen, natürlich mit aufgeschäumter Milch. Und die Wand im Schlafzimmer streichen. Und die Ketten meiner Räder ölen. Und lang aus dem Fenster schauen. Und …chrzzzzzzz.

Hier noch ein Beitrag zu: Die Welt erklärt in 5:44 Minuten - normal nicht so mein Musikstil, aber der Text ist genial: "…alle Dinge die übertrieben flauschig sind…."


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