Sonntag, 1. April 2012

Virtuelles Tourenbuch: Stubacher Sonnblick


Das heurige Ostergeschenk haben Manu und ich uns bereits eine Woche davor gegönnt: Ein verlängertes Wochenende in Salzburg zwecks Bezwingung eines für Anfänger machbaren 3.000ders "by fair means" (das heißt, bis zum Ausgangspunkt der Tour, der Rudolfshütte, NICHT die Seilbahn benutzt - und man darf das Gewicht von Lawinenausrüstung, Pickel, Steigeisen, Gewand für 3 Tage, Thermosflasche, Proviant und Waschzeug nicht unterschätzen). Unser so genanntes "Triumvirat" ((c) Christian) legte noch am Anreisetag 900 HM zu besagter Hütte vom Ausgangspunkt Enzingerboden zurück. Erstes Faux pas meinerseits: Wenn man sich schon Lawinen Piepsgeräte ausborgt, dann diese auch mit Batterien bestücken!

Im Nebel hätten wir fast unsere Unterkunft nicht gefunden, obwohl sie eh so prominent und fett da oben klotzt - voll mit (deutschen) Urlauberfamilien samt ihrer Brut zwischen 2 und 4 Jahren (schonmal mit einer Bande 3-jähriger um den Billardtisch gestritten? Wir haben verloren). Dieses 3-Sterne-Hotel ist vielleicht nicht ganz das, was man als uriger Tourenskigeher so erwartet, aber der Komfort einer heissen Dusche, eines professionellen Skiraumes (samt Werkbank für letzten Feinschliff der Bindung) und dem inkludierten Abendbuffet ist manchmal nicht zu verachten. Immerhin haben wir im so genannten "Lager" geschlafen und ich Outlaw wurde fast des Frühstücksbuffets verwiesen, WAGTE ich es doch, anstatt in Hausschuhen in Haus-Wollsocken zu erscheinen. Jaja, die Köche haben da ein Auge drauf.


Nun gut, trotz schlechtester Vorhersagen war der Samstag strahlend schön und perfekt für einen Gipfelsieg. Gemeinsam mit vielen anderen gings also Richtung Sonnblick. Wir habens geschafft - aber ich muss zugeben: Meine Kondition hat Potential. Verbesserungspotential nämlich. Stichwort: Dampflok. Aber immerhin: Spitzkehren gehen schon besser. Den Gipfel haben wir dann mit Steigeisen und Pickel bezwungen, wie es sich gehört - war aber überhaupt nicht notwendig. Nur des Abenteurergefühls wegen. Abfahrt im perfekten Pulverschnee war bis auf einen Knieverdrehersturz (irks 2 Wochen vorm Halbmarathon) toll, perfekte Kurven bei perfekter Neigung waaaaaah!

Gipfelsturm (in Steigeisen)

Der erste 3000der!

Am letzten Tag wartete der Medelzkopf noch auf seine Besteigung - noch ein Gipfelsieg. Der war uns aber leider aufgrund der anfänglichen Witterung nicht vergönnt. Jaja, zu früh aufgestanden! 1 Stunde später (als wir nämlich nach ewigem Warten aufs "Aufreißen" bei Sturm und schlimmen Minusgraden aufgegeben und abgefahren waren) wäre ALLES möglich gewesen. Sehr ärgerlich! Nachdem der ortsansässige Hüttenhund aka Fressmaschine sich noch Manus Proviant bemächtigt hatte, wars endgültig Zeit abzufahren...zurück in die schneelose Weite, dazwischen noch Haxnbrecherschnee, Sulz und was es sonst noch für unangenehme Begleiterscheinungen des Frühlings (neben dem Ende der Skitourensaison) gibt.

AlienAlarm

Die Heimfahrt hat uns noch einen kleine Vorschau auf kommende Projekte geliefert: Hochkönig, Dachstein, Tennengebirge, Totes Gebirge, hach - wir wollen sie alle erobern! Christian plant bereits eine letzte Frühlingstour auf den Großvenediger. Jetzt müssen nur noch diverse Dienstpläne mitspielen.

Und das war die Tour: Link

unser Wartelager - kurz vor dem Medelzkopf;
Manu baut uns ein Iglu

Semmeldieb und die letzte Abfahrt

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