Freitag, 13. August 2010

In der Ruhe liegt die Kraft oder: Zuerst denken, dann heimwerken

Bekanntlich gehöre ich ja der Kategorie "Drüberfeger"-Persönchen an was soviel heißt wie: Wenn ich ein Projekt beginne, muß das aber auch gleich wieder beendet sein. Leider ist Ungeduld (m)eine Zier und so schaffe ich es nicht, Angefangenes zu beenden, das sich länger als 2 Tage hinzieht. Leider. Leider!

Aktueller Fall: Meine restaurierungsbedürftigen Polstersessel. Manch andere würde es richtig angehen: In Foren nach Anleitungen suchen, diese auch durchlesen, das Objekt genau studieren, erste Schritte überlegen, das Material planen und nachhauseschleppen und sodann wohlüberlegt loslegen.


Meine Variante: Eines Nachts werden 2/3 der Ummantelung mit der Schere entfernt, wie ein Berserker wilde Teile des Bezugs weggeschnitten. Dann: Durchsicht des Stofflagers: nichts ist vorhanden, das sich als neuer Bezug eignen würde. Fazit: Der halbtote Sessel steht 2 Wochen lang als trauriges Mahnmal im Schlafzimmer und sondert Staub und undefinierbare Keime ab. Zweite Stufe: Ohne vorher vermessen zu haben, wird Stoff gekauft. Dann wer braucht schon eine Anleitung? Ein Tucker reicht zum Glück! Nicht, daß das Projekt nicht von marginalem Erfolg gekrönt gewesen wäre, nein, es sieht von Weitem sogar ganz ordentlich aus, aber es wurmt mich schon jedesmal, daß mein Drang, die Dinge unüberlegt und impulsiv zu machen, obsiegen muß. Es ginge ja auch schöner, da bin ich sicher.

Wie dem auch sei, hier die neuen Prunkstücke (farblich natürlich NICHT zur neuen Wandfarbe passend, aber man praktiziert ja dieserorts den Bohemién-Style, was soviel heißt wie: Alles wird schon irgendwie zusammenpassen und wenn nicht wars sowieso Absicht):

Das meine ich mit "zuerst denken, dann machen" - erst als es schon fertig war fiel mir auf "hoppla, da stimmen ja die Bezugsrichtungen nicht überein" - aber das war schon ca. 200 Tuckerklammern später. In den Hintern könnt ich mich beißen!


blaues Vichykaro hach, fast wie auf der Almhütte!


Eine kleine Kocheskapade meines Freundes wollte ich ob der Schönheit des Augenblicks (oder Tellers, je nachdem wie mans betrachten will) dem Publikum nicht vorenthalten. Gefühlte 10 Liter Kürbis-Kartoffelsuppe hat er eines Abends produziert. Serviert hat er uns dann folgendes:


...weil ich immer so zimperlich bin - ist das nicht herzallerliebst?

Übrigens hier sei auf das nächste Do-it-yourself-Projekt hingewiesen: ein Fliesenkuriositätenkonvolut um den Kochbereich. Die ersten Villeroy & Boch Stücke hab ich schon aus dem Internetflohmarkt rausgekramt und bestellt. Vielleicht diesmal mit Anleitung?

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